Auch wenn die Musik aus der nördlichsten Großstadt Deutschlands nicht immer zwangsläufig mit elektronischen Beats in Verbindung gebracht wird, hat sich über die Jahre das Bild gewandelt. Mit den weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Künstlern wie Anja Schneider, Lawrence oder dem französischen DJ Laurent Garnier sorgt das Label Diynamic nicht nur in der Hansestadt für deftigen Groove auf den Tanzböden unserer Republik.
Groove durch Mut
Die Arrangements der Künstler des Diynamic-Labels beleben die Szene durch Mut zum Einsatz von in diesem Genre eher ungewöhnlichen Stilmitteln, wie beispielsweise den Einsatz von komplexen Streicher-Arrangements oder Piano-Melodien, ohne jedoch die Coolness und den Druck der klassischen „Tanzbodenfeger“ vermissen zu lassen. Musikalische Widersprüche verschmelzen lassen, das hat sich das Label auf die Fahnen geschrieben und der Erfolg gibt ihnen recht. Labelchef Solomun gibt sich daher auch ganz gelassen, wenn man ihn auf diese doch eher ungewöhnliche musikalische Zusammensetzung von fast schon zum schaurig-schönen Kitsch neigenden Melodien und den knallig-deftigen Beats anspricht: „Unsere Künstler sind alle sehr musikalisch und lieben schöne Melodien, im Gegensatz zu anderen produzieren wir das aber auch“.
Vom Hinterhof-Partymacher zum absoluten Party-Geheimtipp
Was einst als Partys für Freunde und Bekannte entstand, wurde schnell zu Events, die alle Ressourcen zu sprengen drohte. Also zog man das Ganze professionell auf, wenn auch gleich der Spagat zwischen eines eher familiären Umfelds und eines professionell geführten Unternehmens immer mit Kompromissen einhergeht. Doch die Rechnung ging auf. Durch die erweiterten Kapazitäten sieht sich Diynamic nun endlich auch in der Lage, größere und bekanntere Acts mit ihren Plattentellern in die hanseatischen Clubs zu ziehen. Nicht zuletzt die Gründung einer eigenen Booking-Agentur spielt in diesem Zusammenhang natürlich eine gewichtige Rolle.
Grooviger Ausblick
Sich nur auf das Produzieren im House-Bereich einzuschränken, kommt für das kreative Hamburger Label natürlich nicht infrage. Und so sind auch das Produzieren von Videoclips (eine alte Passion des Labelchefs Solomun) und auch die Annäherung zur Popmusik zwei wichtige Themen für die Zukunft eines Plattenlabels, welches nicht nur die Hamburger Szene kräftig aufmischen wird, sondern auch bereit ist, neue und eher unkonventionelle Wege zu gehen.