Heute keine Tipps und kein Gemeckere, sondern Geschichtsstunde! Bevor ihr auf das „x“ rechts oben klickt, bleibt lieber dran, denn es wird spannend!
Nein, keine Panik, bei mir müsst ihr nicht auf harten Stühlen sitzen und staubige Bücher wälzen, sondern ich möchte euch lediglich eine tolle Dokumentations ans Herz legen, die ich selbst vor nicht allzu langer Zeit genießen durfte. Dabei handelt es sich um die schicksalsschwere Nacht im Jahre 1962, als eine Flut vom 16. auf den 17. Februar unsere wunderschöne Hansestadt überschwemmte.
Diese Nacht war ein schwerer Schicksalsschlag für Hamburg. Kolossale Wassermassen bohrten sich durch Hamburgs Deiche und überschwemmten unter einer silbergrauen Brühe Straßen, Häuser, ganze Stadtteile. Viele Menschen wurden im Schlaf von der eisigen Klaue des Wassers umschlungen, andere retteten sich auf Dächer, wiederum andere ertranken im reißenden Strom. Was für eine Bedeutung eine derartige Flut hat, das können sich viele von uns heute gar nicht mehr vorstellen. Deshalb geht einem die Dokumentation „Die Nacht der großen Flut“ auch derart unter die Haut, dass einem die Nägel vibrieren.
Dabei ist die Dokumentation wirklich einzigartig gemacht: Viele Menschen – Betroffene, Politiker, Rettungskräfte… – kommen zu Wort, sinnieren über eine der schwärzesten Nächte ihres Lebens, sogar Helmut Schmidt erzählt rauchend 😉 von seinen Erfahrungen. Er war derjenige, der befahl, die Bundeswehr einzusetzen – ein damals undenkbares Vorgehen!
„Nebenbei“ werden immer wieder bewegende Filmsequenzen eingebracht, die weder überdramatisieren, noch beschönigen und das Erzählte durch Visuelles verkörpern. Ich fand die Dokumentation unwahrscheinlich aufschlussreich, interessant und tiefschürfend. Allerdings ist sie auch sehr emotional, menschlich und spart nicht mit Abgründen, in die wir nach solchen Katastrophen stürzen können.
Ich finde, wer Hamburg liebt, sollte diese Doku wirklich einmal anschauen. Es gibt sie auf DVD (könnt ihr auch in den Bücherhallen ausleihen!!) oder aber vielleicht strahlt ARTE sie auch mal wieder aus.