Roger Kusch, ehemaliger Justizsenator von Hamburg, hat einer 79jährigen Würzburgerin „zum Selbstmord verholfen“.
Will heißen, er hat der gesunden Frau, die aus Angst vor Einsamkeit und Heim sterben wollte, einen Mix aus Medikamenten und Beruhigungsmitteln gegeben, sie dann vor eine Videokamera gesetzt und sich dann vom Ort des Geschehens verpisst, damit er rechtlich nicht belangt werden kann.
Kusch versucht seit einiger Zeit, seinem Verein „Sterbehilfe e.V.“ zu mehr Anerkennung zu verhelfen. Was er mit dieser Aktion bezwecken will, verstehe ich nicht.
Ich bin kein Jurist, aber kann das legal sein, wenn jemand einer offensichtlich einsamen und ansonsten gesunden Person Gift verabreicht und sie dann dabei filmt, wie sie stirbt?
Sterbehilfe – darüber kann man diskutieren, wenn der Betreffene krank ist oder nicht mehr wirklich lebendig, seit drei Monaten an eine Beatmungsmaschine ohne Aussicht auf Besserung… Aber „Angst vor dem Heim“? Das ist doch kein Selbstmordgrund. Und wenn doch, warum musste ihn Kusch auf diese perverse Weise inszenieren und die Frau dabei filmen? Der einzige Grund, der mir plausibel erscheint, ist, dass unser Ex-Senator da Werbung für seinen Verein machen wollte. Damit reiht er sich ein in die Reihe der Hamburger Senatoren, die nach Amtsaustritt durchdrehen.
Das ist in einer Weise zynisch, die die traurige Qualität amerikanischer Realsatiren um Lichtjahre überflügelt. Werbung mit dem Selbstmord anderer Leute ist nicht nur geschmacklos, sondern ein Verbrechen.
Lesen Sie den Abschiedsbrief dieser Frau. dann müsste doch alles klar sein. Wir Menschen denken und fühlen eben verschieden, so auch die Einstellung zu unserem Lebensende. Es kann aber doch nicht sein, dass mir eine Institution vorschreibt, wie ich mein Leben beenden will. Frau Sch. hat alles geplant , und ich kann das sehr gut nachvollziehen. Deshalb bin ich froh, dass es Menschen wie Herrn Dr. K. gibt!
Das, was einen Selbstmordwilligen normalerweise dazu anregt, es sich nochmal zu überlegen, ist die Angst davor, sein Leben eigenhändig zu beenden.
Eine sehr gesunde natürliche Schutzfunktion, wie ich finde. Wenn ich die wegnehme, dann öffne ich nicht der „Sterbehilfe“ die Tür, sondern nehme Menschen mit Selbstmordabsichten die Verantwortung für ihr eigenes Leben aus der Hand.
Es ist ja nicht so, als wäre die Frau physisch unfähig gewesen, ohne Hilfe von Herrn Kusch aus dem Leben zu treten.
Ich finde es nicht ganz in Ordnung WIE Du Dich hier ausdrückst.
Aber mal davon abgesehen:
Man sollte doch mal das eigentliche Problem beleuten! Es ist nicht das Problem, dass eine scheinbar gesunde Frau nicht mehr leben will, angeblich aus Angst vor dem Heim & der Einsamkeit, sondern das Problem ist ja wohl eher die Angst an sich!
Wie kann es sein, dass ein Mensch sterben möchte, weil er das Gefühl hat, dass er alleine gelassen wird? DAS ist das wahre traurige, dass unsere Gesellschaft so sozial verkrüppelt ist, dass Menschen sich lieber das Leben nehmen (lassen).
Ich denke daran sollte man arbeiten.
Und ganz ehrlich?
Wenn die Dame wirklich den Wunsch hatte zu sterben, egal aus welchen Gründen, dann wollte man es ihr lassen. Ich finde diesen Schritt wesentlich würdevoller als sich die Adern aufzuschneiden oder ähnliches.
Sollte die Sterbehilfeb legalisiert werden, dann kommt das nächste Problem auf uns zu:
Wer darf wann entscheiden, ob dieser Mensch „leben“ darf?
Es tut mir leid, wenn dich mein Ton stört, ich finde aber nicht, irgendetwas unanständiges geschrieben zu haben. Das Thema berührt mich eben und da wird man etwas gnatzig. 🙂
Ich stimme deinem Absatz über die Traurigkeit der sozial verkrüppelten Gesellschaft voll zu. Für mich ist Herr Kusch aber ein weiterer Schritt in Richtung sozialer Verkrüppelung. Den würdevollen Aspekt sehe ich dabei ehrlich gesagt nicht.
Und wie gesagt, für mich bedeutet Sterbehilfe etwas anderes. Ein letzter Schritt, wenn alle Medizin versagt. Was Herr Kusch da macht, kann man gutheißen oder auch nicht, aber es ist keine Sterbehilfe, sondern Selbstmordhilfe.
Ich frage mich auch grade was ich da nicht gut fand.. Sorry!
Weiß man eigentlich ob die Dame streng christlich war? Dann käme Selbstmord für sie sowieso nicht in Frage- vielleicht ist das ein Aspekt, sich trotz guter Gesundheit einen „Helfer“ zu holen?
Der Würdevolle Aspekt liegt für einen Menschen bzw. für die Gesellschaft in einem schnellen, schmerzfreien Tod. Aber wird die Gesellschaft nicht immer mehr für das falsche sensibilisiert?
Der Tod ist nun mal nichts schönes, er ist nicht immer schwerzfrei (auch wenn man es jedem wüscht) -setzt man denn richtig an? Ich meine, sollte man der Natur nicht freien Lauf lassen, so ganz generell.
Ich denke nicht das Deutschland für eine offene Sterbehilfe bereit ist.
ich glaube das herr dr.kusch auf die immer kränker werdende gesellschaft aufmerksam macht,denn leider ist es heute so, dass keinen anderen interessiert wie es dem nächsten geht. die ganze gesellschaft ist krank da wundert mich gar nichts mehr!mein mann leidet an einem apallischen syndrom ( wachkoma) und bisher habe ich noch keinen gedanken daran verschwendet oder überhaupt daran gedacht ihn umzubringen.es wird seitens der behörden schon lange darauf geartet, dass mein mein mann bald verstirbt, denn ich kämpfe gegen diese kurupte pack in den behörden nun schon seit fast 4 1/2 jahren, dass sind leute die anderen menschen das leben erschweren und labile menschen in den tod treiben und wer weiß, was in den alten leuten vorgegangen ist, bis sie zu so einer entscheidung gekommen sind.diese heuchelei ist doch abartig und ich glaube nicht das diese alten menschen noch freude am leben hatten, denn die sippschaft kann man ja auch vergesen!!!
Guten Frau Hoffmann,
das ist genau das was ich auch sage! Wenn wir mehr aufeinander achten würden, dann würde vieles heute anders aussehen.
Ihre Geschichte klingt schrecklich und ich wünsche Ihnen noch sehr viel Kraft! Tun sie das, was sie für richtig halten und was im Sinne ihres Mannes gewesen wäre.
Ich denke, wenn sowas wirklich „Schule“ machen sollte, dann muss man viel & ganz genau Prüfen warum dieser Mensch diesen Wunsch hat.