Künftig wird eine Wippe als Freiheits- und Einheitsdenkmal den Schlossplatz in Berlins Mitte zieren. Darüber entschied eine 50-köpfige Jury in Berlin.
„Die künstlerische Formensprache schafft einen symbolischen Ort der positiven Erinnerung an die Friedliche Revolution und Wiedervereinigung als glücklichste Ereignisse der jüngeren deutschen Geschichte“, erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Die geplante 50 Meter lange Waagschale ist Grund für hitzige Debatten.
Einheitsdenkmal „Bürger in Bewegung“
Das Denkmal „Bürger in Bewegung“ von den Architekten Milla&Partner und der Choreographin Sasha Waltz wird begehbar sein und kann durch die Besucher in leichte Bewegung versetzt werden. Damit soll es die Bedeutung der friedlichen Bürgerbewegung an der Wiedervereinigung symbolisieren und Berlins Kultur bereichern. Das zehn Millionen-Euro-Projekt wird auf dem Sockel des Kaiser-Wilhem-Denkmals errichtet.
Auf der oberen begehbaren Seite sollen in Goldschrift die bekannten Worte „Wir sind das Volk. Wir sind ein Volk“ stehen. Die untere Seite der Waagschale soll mit Bildausschnitten der friedlichen Revolutionen 1989 gestaltet werden.
Früherer Wettbewerb zum Einheitsdenkmal scheiterte
2007 beschloss die Bundesregierung die Errichtung eines Einheitsdenkmals auf dem Berliner Schlossplatz. In der Mitte Berlins soll es zum neuen nationalen Symbol werden.
Ein erster Wettbewerb scheiterte, da keiner der vorgelegten Entwürfe die nötige Mehrheit der Stimmen erhielt. Auch im zweiten Wettbewerb gestaltete sich die Entscheidungsfindung schwierig. Drei Entwürfe wurden ausgewählt. Daraufhin wurde der Wettbewerb aufgeschoben, um den gleichrangig nominierten Künstlern und Architekten der Endrunde die Möglichkeit zu geben, ihre Projekte nochmals zu überarbeiten.
Starke Kritik am Einheitsdenkmal
Ähnlich wie schon beim Holocaust-Denkmal erfährt das geplante Einheitsdenkmal Kritik von allen Seiten. Viele bemängeln, das Denkmal beschönige die Vergangenheit und ließe nichts von den Schwierigkeiten der Menschen dieser Zeit erkennen.
Die Grünen kritisieren dagegen, dass sie kein Mitspracherecht an der Entscheidung hatten. Sie fordern eine öffentliche Debatte, da ein Einheitsdenkmal die Akzeptanz der breiten Öffentlichkeit haben müsse.
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