Der Münchner Liebfrauendom in der Altstadt Münchens ist die Kathedralkirche des Erzbischofs von München und Freising. Der Dom zu Unserer Lieben Frau und die Münchner Domglocken in den zwei charakteristischen Türmen, die weit über die Stadt ragen, sind nicht nur höchster Punkt Münchens, sondern auch Höhepunkt für den Tourismus Bayerns.
Die ehemalige Pfarr- und Stiftskirche „Zu Unserer Lieben Frau“ wurde 1494 zur Bischofskirche, also dem Dom zu München, geweiht. Sie wurde auch gleichzeitig zum Sitz des Bischofs, also zur Kathedrale gekürt. Neben der Kathedrale, der „Frauenkirche“, gibt es im Erzbistum eine weitere zugehörige „Schwester“. Diese Konkathedrale ist die alte Marienkirche in Freising. Trotz ihrer enormen Größe ist die Münchner Frauenkirche eine lichtdurchflutete, freundliche Kathedrale mit vielen historischen Kostbarkeiten. Von den Kirchtürmen hat der Besucher außerdem einen herrlichen Blick bis zu den Alpen.
Münchner Dom: Schlichte Gotik aus Backstein
Für einen spätgotischen Kirchenbau ist die Frauenkirche sehr schlicht gehalten, dennoch die größte Hallenkirche der Wittelsbacher Kurfürsten. Die Frauenkirche nahe dem Marienplatz besteht aus drei Schiffen und einem fünfeckigen Chor. Etwa 20.000 Gläubige finden in dem mächtigen Bau einen Stehplatz. Das ist erstaunlich, bedenkt man, dass München zur Zeit der Erbauung der Frauenkirche erst 13.000 Einwohner zählte.
Charakteristisch für die Frauenkirche München ist ihr dunkler Backstein, die hellroten Ziegel und die runden, erst 1525 aufgesetzten Kuppelhauben aus oxidiertem Kupfer. Das für gotische Kirchen sonst übliche Strebewerk verlegte Jörg von Halsbach ins Innere des Doms. Auch das Bildprogramm am Haupteingang des Doms ist verhältnismäßig schlicht gehalten.
Frauenkirche München: Licht zu Ehren Marias
Der Münchner Dom ist im Gegensatz zu vielen anderen Kathedralen seiner Größe nicht dunkel, sondern hell und offen gehalten. Die elf Säulenpaare im Inneren sind weiß und schmucklos und der Boden von einem Rautenmuster aus grün-bläulichem und rötlichem Stein bedeckt. Die Decke des dreigeteilten Hauptschiffes stellt in einem zarten Ockerton das Sterngewölbe dar.
Die 21 Kapellen dieser Kirche sind durch das gotische Strebewerk voneinander getrennt. Das Äußere des Chores ist mit einem Relief Heiliger aus hellem Holz geschnitzter Figuren verziert. Die Kirchenfenster der Frauenkirche sind aus buntem Glas und auch die bunt bemalten Altare verstärken den freundlichen Eindruck dieser Kathedrale, die den Titel der Schutzherrin, der Gottesmutter Maria, trägt.
Kathedralskirche München: Schatzkammer Bayerns
So schlicht die Münchner Frauenkirche vor der Kulisse der Alpen von außen auch wirkt, so kostbar und einzigartig sind ihre Schätze im Inneren. Jede der 21 Kapellen beherbergt ein historisch wertvolles Relikt oder eine besonders schöne Gestaltung. Wer sich das Wahrzeichen der Landeshauptstadt von innen betrachten will, sollte sich Zeit lassen für ihre Details.
Besonders bekannt ist der Teufelstritt in der Eingangshalle der Kirche. Aber auch der bunte Seitenaltar in der Tulbeckkapelle, das Altarbild in der Krypta von Karl Capar oder das Candid-Hochaltarbild sind von besonderer Bedeutung. Zahlreiche spätmittelalterliche Figuren zieren die Kathedrale. Das Kenotaph für den 1347 gestorbenen Kaiser Ludwig den Bayern und die Marienstatue von Roman Anton Boos gehören zu den wichtigsten Schätzen der Frauenkirche in München.
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