Frida Kahlo, die berühmte mexikanische Malerin mit den zusammengewachsenen Augenbrauen und dem Ansatz-Oberlippenbart, ist weltweit bekannt. In dem Zeitraum vom 30. April bis 09. August 2010 widmet der Martin-Gropius-Bau in Berlin der Kultfigur eine umfangreiche Retrospektive, die mehr als 150 Werke (Malerei und Zeichnungen) der Mexikanerin umfasst.
Erstmals werden die beiden großen Frida Kahlo Sammlungen, Olmeda– und Gelman-, präsentiert, denn letztere durfte aufgrund eines Rechtsstreits nicht öffentlich gezeigt werden. Das Event entsteht in Kooperation mit dem Kunstforum in Wien und soll dort ebenfalls zu sehen sein. Anlässlich des 100. Jahrestages der Revolution und des 200. Jahrestages seiner Unabhängigkeit, unterstützt Mexiko dieses Vorhaben ebenfalls.
Frida Kahlo
Magdalena del Carmen Frieda Kahlo y Calderón, so ihr Geburtsname, ist 1907 in Coyoacán, Mexiko, geboren und starb im Alter von 47 Jahren nach einer langen und schweren Krankheitsphase. Frida Kahlo war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, deren künstlerische Begabung eigentlich erst nach ihrem Tod Anerkennung fand.
Im Alter von 18 Jahren erlitt sie bei einem schweren Busunglück lebensbedrohende Verletzungen, dessen Nachwirkungen sie bis zu ihrem Tod begleiteten. Dieses Schicksal verarbeitete sie in ihren Bildern, ebenso wie ihre schwierige Ehe mit dem egozentrischen Maler Diego Riviera, den sie sogar zwei Mal heiratete. Beide verband eine fast schon symbiotische, aber auch zerstörerische Anziehung.
Frida Kahlo gilt heutzutage als eine der Vorreiterinnen der Frauenbewegung, denn sie war zu Lebzeiten eine unabhängige Frau, die sich Freiheiten einräumte. Daher sorgten ihre Liebesaffären für mehr Gesprächsstoff als ihre Kunst.
Retrospektive
Die größte Frida Kahlo – Retrospektive, die es in Deutschland je gab, zeigt nicht nur die seit Jahren unter Verschluss gehaltene Gelman-Sammlung, sondern hält noch eine besondere Überraschung bereit: zwei früher verschollen geglaubten Gemälde der Künstlerin werden erstmals ausgestellt.
Das eine Bild zeigt ihren ersten Verlobten. Dieses Gemälde hat sie nach seinem Tod in Zeitungspapier eingeschlagen und in den Kleiderschrank verbannt. Das zweite porträtiert sie selbst kurz vor ihrem Tod. Ein Angestellter fand dieses in einer Mülltonne und präsentierte es einige Jahre später einem Spezialisten.
Frida Kahlos Kunst vereint die Darstellung Mexikos farbenfroher Natur und lebendiger Kultur mit ihrem vom Schicksal geprägten Leben und ihrem Hang zur Depression. Ihre Gemälde wurden von der Neuen Sachlichkeit, dem mexikanischen Estridentismus, bis hin zum Surrealismus beeinflusst. Neben ihren zahlreichen Werken, stellt ihre Nichte Cristina Kahlo eine Fotoserie aus dem Besitz der Familie und engen Freunden aus, welche Einblicke in das Privatleben der Künstlerin zulassen.
Öffnungszeiten:
täglich 10-20 Uhr
lange Gropius-Bau-Nächte 30.04. und 01.05.
Eintritt:
€ 10,– | € 8,– ermäßigt
Schüler ab 16 Jahren € 5,–
Gruppen (ab 10 Pers.) p.P. € 8,–
Schüler- und Studentengruppen (ab 5 Personen) p.P. € 5,–
Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren frei.