Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, wurden die Studiengebühren in Hamburg von 500 auf 375 Euro gesenkt. Diese können in Zukunft auch erst nach dem Studium zurückgezahlt werden.
Natürlich haben die Verantwortlichen an der Universität gemeckert. Es entstehe ein Riesendefizit, die Gelder waren eigentlich für die Lehrmittel vorgesehen. Tja, dann muss die Uni Hamburg eben auch mal ein bisschen rechnen, was ihren Haushalt angeht.
Mir geht die neue Vereinbarung nicht weit genug. Hamburg ist keine Stadt, die am Hungertuch nagt. Klar, ich habe im letzten Monat davon berichtet, wie der Rechnungshof Spartipps gibt. Klar, keine größere Stadt in Deutschland ist ohne finanzielle Probleme. Jedoch sollten diese nicht auf dem Rücken der Auszubildenden ausgetragen werden. Die Universität Hamburg wird von der Kürzung auf lange Sicht ebenfalls profitieren: Der Ruf der Universität ist in fachlicher Hinsicht bereits ausgezeichnet, jetzt wird sie für viele Leute sicherlich noch attraktiver.
Am Klügsten wäre es gewesen, die Studiengebühren ganz zu streichen, und nur noch die Verwaltungskosten durch einen Semesterbeitrag vom Studierenden tragen zu lassen. Natürlich hätte man dafür wieder Zuschüsse von anderer Stelle gebraucht, na und?
Bauen wir eben eine Autobahnbrücke weniger. Dieses Sparen an der Bildung wird immer wieder bundesweit bemängelt. Wenn aber mal ein Schritt gemacht wird, die Situation für die Studierenden aktiv zu verbessern, ist das Geheule groß.
Armes Hamburg… eben nicht! Deswegen sollte man sich über die Senkung der Gebühren freuen, anstatt schon wieder zu maulen.
Die Studiengebühren bleiben aber weiterhin eine große Belastung. Auch wenn sie Hamburg reduziert hat. In Hessen beispielsweise sind die Studiengebühren abgeschafft worden. Ein wichtiger Schritt. Bleibt zu hoffen, dass andere Bundesländer mitziehen.