In der Freien und Hansestadt werden die merkwürdigsten Waren gehandelt. Eine kleine Kuriositätenschau.
Der Ruf Hamburgs als Handelsstadt wurde im frühen Mittelalter begründet, heute verzeichnet die Elbestadt das höchste Wirtschaftswachstum Deutschlands. Die Hamburger müssen folglich sehr geschäftige Menschen sein; womöglich verkaufen Kinder ihren Eltern die Butter über den Frühstückstisch. Ich habe mich ein wenig umgetan auf den Märkten, um herauszufinden, was sie denn wirklich verkaufen, die Hamburger. Dabei bin ich auf bemerkenswerte Kleinanzeigen und Angebote gestoßen.
Ein Fernsehsender sucht Familienmütter, die schon länger mal in Streik treten wollten. Haben die Lokführer etwa das schlummernde Streikpotenzial der Bundesbürger geweckt? In besagter Sendung jedenfalls sollen die Mütter ein paar Wochen Urlaub machen, derweil ihre Gatten den Haushalt stemmen. In der Hinsicht bin ich etwas enttäuscht, ich hätte mir gewünscht, dass die Mütter mit Trillerpfeifen vor ihren Häusern stehen und Transparente schwingen würden. Bedenklich ist die Sache trotzdem: Was, wenn sich dem Streik einiger weniger plötzlich die Mehrzahl der hanseatischen Mütter anschlösse?
Ein Reiter verkauft einen Sattel für dicke Pferde. Er würde aber auch sehr dicken Ponys passen. Leider habe ich keinen fetten, sondern gar keinen Gaul; ich könnte mir den Sattel höchstens in meine 2-Zimmer-Wohnung stellen und Gästen sagen, „Das ist ein Sattel für ein dickes Pferd oder ein sehr dickes Pony“, vielleicht sind Sattel demnächst hip? Man baut schließlich auch Couchtische mit Felgen …
m25, 175cm, 73 kg verkauft sich selbst. Oder er möchte etwas kaufen. Das geht aus der Anzeige nicht klar hervor.
Irgendjemand verkauft ein „Geschwisterpaar, 1 Jahr alt, weil ich umziehen muss“. Mehr wird nicht gesagt. Da kein Preis genannt wird, scheint es sich um ein Produkt zu handeln, dass erst auf dem Markt eingeführt wird. Merkwürdig nur, dass es im Doppel angeboten wird – Doppel-Produkte haben einen schweren Stand.
Ein Insektenfreund verkauft vietnamesische Stabheuschrecken. Entweder zum Verzehr oder zur Mitnahme, ob man sie auch mitnehmen und zuhause essen darf, weiß ich nicht.
Außerdem bin ich auf eine Annonce gestoßen, in welcher eine Leih-Oma gesucht wird, in einer anderen wird ein Mini-Hund beworben.
Egal ob durch Kleinanzeigen in Hamburg oder auf den Flohmärkten, der Handel blüht!