Trauer um Robert Vogel. Der Immobilienbesitzer und frühere FDP-Landeschef starb im Alter von 89 Jahren.
Während darum gerätselt wird was mit der Elbphilharmonie und andere Gebäude wie z.B. dem Forums-Gebäude in der Altonaer Altstadt passiert, betrauert Hamburg seinen größten Baulöwen, der am 19. September starb.
Seine wichtigsten Gebäude
Dazu zählen das „Spiegel“- sowie das ehemalige „Gruner + Jahr“-Haupthaus, der „Affenfelsen“ an der Außenalster, das Elysée-Hotel oder das „Dockland“. Und das ’51 gegründete Wohnungsunternehmen, das natürlich noch heute seinen Namen trägt.
Die letzten Jahre waren nicht einfach
Aufgrund einer Nervenerkrankung saß Robert Vogel im Rollstuhl. Vor Acht Jahren heiratete er nochmal- und zwar die damals 46-jährige Naomi Gibbins aus Ghana, die ihn bis zu seinem Tod betreute. Außerdem hat er einen 11-jährigen Sohn und ein Adoptivkind aus namens Jessie, einen Jungen aus der Verwandtschaft seiner Frau.
Wer war Robert Vogel?
Für alle die ihn nicht kennen, hier eine kleine Erläuterung. Robert Vogel wurde 1919 in eine Familie geboren, die in Hamburg seit Jahrzehnten mit Immobilien handelte und trat 1938 in das Familien-Unternehmen ein. In der Nazi-Zeit schloss er sich der verbotenen Swing-Jugend an, während er aber allen NS-Organisationen fernblieb. Er überstand Kriegsdienst und vier Jahre russische Gefangenschaft, bevor er zehn Jahren später wieder in seine Heimatstadt zurückkehren konnte. Seit 1949 betrieb er dann intensiv Grundstückserschließung, -bebauung und -verwaltung und galt als Hamburgs größter privater Immobilienbesitzer. 1963 trat in die Hamburger FDP ein und wurde ’87 deren Landesvorsitzender. Während der turbulenten SPD-FDP-Koalition (1987 bis 1991) wurde kolportiert, Vogel verstehe sich mit der oppositionellen CDU besser als mit dem Koalitionspartner. Als er 1993 die Quereinsteigerin Gisela Wild als FDP-Spitzenkandidatin durchsetze erleidete die FDP eine sehr schwere Krise, weswegen Robert Vogel sich größtenteils aus der Politik zurückzog, aber noch Mitglied war.