Herr von Eden – so geht es weiter

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Wie wir bereits berichteten, meldete Bent Angelo Jensen mit seiner Firma Herr von Eden im Juni letzten Jahres Insolvenz an. Daraufhin trafen sich alle Beteiligten am 05. November vor Gericht und einem Insolvenzplan wurde zugestimmt. Mittlerweile hat Jensen sein Maßatelier am Großneumarkt zu einem Atelier-Shop umgebaut, wo er persönlich seine Kunden beraten und Anpassungen vor Ort vornehmen möchte.

Die Insolvenz

Kürzlich erläuterte Bent Angelo Jensen auf interview.de die Gründe für die Insolvenz und wie er seine Firma nun aus der Krise führen möchte. Drei Jahre lang hatte Jensen mit seinem Team arg gekämpft und „in ungünstigen Lagen schwappte das Wasser auch über die Unterlippe hinweg“, gesteht der Designer. Die Entscheidung den Weg der Planinsolvenz einzuschlagen erfolgte nach einer externen Beratung. Vorerst habe er aber „wieder Boden unter den Füßen“ sagte er in dem Interview. Er sieht die Insolvenz als Chance, die Firma neu zu organisieren und umzustrukturieren. Seine Kreationen werden von nun an kommerzialisiert und in der Firma wurden neue Hierarchien entwickelt sowie Verantwortlichkeiten neu verteilt. Zwei Leute mussten leider entlassen werden. Außerdem hat die Firma nun einen Paten. Es ist der 64-jährige Domenico Spaggiari, der von nun an als Produzent des Labels auftritt. Der Italiener ist mit seinem Unternehmen D.S. Consulting auf Firmen in der Textilbranche spezialisiert und hat bereits für die Modehäuser Wunderkind, Armani und Tom Ford gearbeitet.

Der Chef-Shop am Großneumarkt

Sein Atelier am Großneumarkt, welches er 2011 bezog, hat er im November letzten Jahres als Atelier und Chef-Shop neu eröffnet, wo er nun seine Anzüge persönlich verkauft. Designer Jensen sucht von nun an die Nähe zu seinen Kunden und möchte sie individuell beraten. Neben seinen Filialen in der Marktstraße 33 im Karolinenviertel, in Berlin-Mitte und in Köln handelt es sich damit um seine vierte Boutique in Deutschland. In dem HvE Chef-Shop finden die Kunden neben der aktuellen HvE Kollektion auch HvE Maßkonfektionen sowie exklusive Sondereditionen und Kleinserien. Auf Wunsch werden sogar individuelle Maßanfertigungen geschneidert.

Visionen?

Wie steht Jensen nun zum Thema Frauenmode? Nachdem er bereits versucht hat, den Marlene-Dietrich-Look für die Frau von heute salonfähig zu machen und damit gescheitert ist, konzentriert er sich vorerst auf das, was er kann: Männermode und vor allem Anzüge. Dennoch meint er, dass maskuline Schnitte sich langfristig auch bei der modernen Frau durchsetzen werden. Was seine Kollektionen auszeichnet: ein Mix aus Tradition und Provokation. „Das Freiheitsliebende und das Rebellische“ sind Motive, die immer wieder bei HvE auftauchen.


Bild: HvE