6.-11. November 2006
Als Berliner geht man ja eh nur noch argwöhnisch ins Kino. Gefühlte neunzig Prozent aller Filme der Welt werden hier gedreht, und man rechnet eigentlich schon damit, sich selbst irgendwo im Hintergrund mit Einkaufstüten bepackt vorbeilaufen zu sehen, während Matt Damon die Welt rettet.
Da kann man direkt aufatmen, dass in Berlin Filme heute mal nicht gedreht, sondern gezeigt werden: Rund 550 Kurzfilme aus aller Welt. Jetzt kann sich der Berliner mal ansehen, wie die anderen sich so machen auf der Leinwand…
Denn heute startet das 23. internationale Kurzfilmfestival Berlin.
Bis Sonntag wächst die „Filmmetropole Berlin“ (wie der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit in seinem Grußwort bescheiden konstatiert) über sich hinaus: An den Spielstätten Babylon Berlin: Mitte, Filmtheater Hackesche Höfe, Roter Salon, Volksbühne und 103 Club werden in fünf Tagen rund 550 Kurzfilme gezeigt. Die besten werden mit den „interfilm Short Awards“ prämiert; die begehrten Auszeichnungen sind mit insgesamt 40.000 € dotiert.
Und worum geht’s? In fünf Kategorien treten die Filme an: Internationale Kurzfilme, Deutsche Kurzfilme, „Konfrontationen“, Kinder- und Dokumentarfilm. Aufgrund der enormen Zahl an Beiträgen sind die Kategorien in thematische Programmblöcke aufgeteilt. Beim Internationalen Wettbewerb beispielsweise locken „Family Affairs“, „Love and Insanities“, oder „Surrealities“.
Die Vorführungen beginnen meist nachmittags, den detaillierten Spielplan finden sie hier. Die Preise orientieren sich an den üblichen Kino-Eintrittspreisen, daneben sind Tageskarten (15 €) und Dauerkarten (45 €) erhältlich.
Das Interfilm Kurzfilmfestival gilt als eines der renommiertesten Festivals weltweit. Die bunte Vielfalt der Beiträge sowie die Heterogenität der Macher gewährleisten einen kurzweiligen, hochinteressanten Einblick in die Situation des zeitgenössischen Kurzfilms.