Jeder Besucher Hamburgs, der das alte Sprichwort „Seefahrt tut not“ in seiner vollen Tragweite erfassen möchte, sollte das Internationale Maritime Museum Hamburg besuchen, das in der historischen Speicherstadt im Kaiserspeicher B, einen Überblick über 3000 Jahre Schifffahrtsgeschichte vermittelt. Seit dem Jahr 2008 präsentiert der Seefahrtexperte Professor Dr. Peter Tamm Senior auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 11.000 Quadratmetern seine einzigartige Privatsammlung an maritimen Objekten aller Art.
Dauerausstellung
In den Räumen des Internationalen Maritimen Museums werden Exponate aus aller Welt gezeigt, die alle Aspekte der Seefahrt, sowohl in längst vergangenen Zeiten als auch in der Gegenwart widerspiegeln. Ein sehr altes Ausstellungsstück ist ein einfaches Einbaumboot, das auf das Jahr 650 nach Christi datiert wird. Sehr beeindruckend sind auch Tausende von Bildern und Grafiken, die zeigen, wie unterschiedlich die Menschen durch die Jahrhunderte das Meer gesehen haben. Unter den Exponaten befinden sich auch echte Kuriositäten wie das aus circa 780.000 kleinen Legosteinen zusammengesetzte Modell der Queen Mary 2 oder der Totenschädel des berühmten Seeräubers Klaus Störtebeker, der nach seiner Gefangennahme im Jahre 1401 in Hamburg hingerichtet wurde. Zu den absoluten Highlights im Internationalen Maritimen Museum Hamburg zählt jedoch ohne Zweifel das Polarschiff „James Caird II“, in dem Arvid Fuchs die Shackelton Expedition in die Antarktis des Jahres 1914 wiederholt hat. Dieses Polarschiff ist ein Rettungsboot, so dass man sich kaum vorstellen kann, wie die Strapazen dieser Reise in einem solchen kleinen Boot mit minimaler Ausstattung überhaupt überstanden werden konnten.
Führungen und Sonderausstellungen
Neben allgemeinen Führungen, die helfen, einen Überblick über die im Museum ausgestellten Objekte zu gewinnen, werden auch sehr interessante Führungen zu speziellen Themen angeboten. So kann man zum Beispiel bei einer marinegeschichtlichen Führung viel Wissenswertes über die militärische Seefahrt der letzten 200 Jahre erfahren. Unter dem Titel „Leben und Arbeiten an Bord“ wird erläutert, wie sich der Alltag auf Schiffen früher gestaltete und welche großen Entbehrungen sowohl Besatzung als auch Passagiere hinnehmen mussten. Als Kontrast dazu wird eine originalgetreu nachgestaltete Kabine des Luxusliners Sea Cloud II präsentiert. Immer wieder werden im Internationalen Maritimen Museum Sonderausstellungen zu Seefahrtthemen veranstaltet. So konnte man sich in der Ausstellung unter dem Motto „25 Jahre FS METEOR“ ausführlich über die Arbeit dieses deutschen Forschungsschiffes informieren.
Foto: imm-hamburg.de