Kaltblütiger Mord in München

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Die bayrische Landeshauptstadt kommt beim Thema Gewalt einfach nicht mehr aus den Schlagzeilen. Im beschaulichen München haben kurz vor Weihnachten zwei Jugendliche in der U-Bahn einen Rentner krankenhausreif geschlagen und gestern wurde die Stadt erneut von einem kaltblütigen Mord erschüttert.

Emine S. befindet sich gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter auf den Weg in den Kindergarten, als der Onkel ihres Ex-Mannes Servet S. den beiden Unschuldigen auflauert. Blitzartige springt der in der Türkei geborene Mann vor den beiden auf die Straße und zielt dreimal auf Emine S. Im Anschluss wendet er sich der fünfjährigen Tochter zu und schießt ebenfalls auf sie. Zuletzt richtet der Täter die Waffe gegen sich selbst. Die Notärzte können weder etwas für Emine S. und den Täter tun, die beiden kurze Zeit später sterben. Das kleine Mädchen konnte dank einer schnell eingeleiteten Notoperation gerettet werden und schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.

Die Münchner Polizei möchte einer neuen Gewaltdebatte aus dem Weg gehen und ordnet das Ereignis als hoch emotionale Beziehungstat ein. Emine S. war fünf Jahre lang mit dem Neffen des Täters verheiratet und hatte sich im Dezember 2006 von diesem scheiden lassen. Um endgültig einen Neuanfang schaffen zu können, zog die junge Mutter nach München. Die Motivation für die Tat kann zweierlei Gründe haben. Einerseits wollte Servet S. die junge Türkin selbst heiraten, wurde aber von dieser abgewiesen. In manchen Kulturkreisen ist es nicht unüblich die Frauen innerhalb der Familie neu zu verheiraten, um die Ehre der Frau wahren. Andererseits könnte es sich auch um einen Ehrenmord handeln, was aber beim momentanen Ermittlungsstand ausgeschlossen wird.

Bis die wirklichen Hintergründe geklärt sind, möchte die Polizei keine Stellungnahme zu diesem schrecklichen Verbrechen abgeben.

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