Kinoaktiv e.V. – Freie Kölner Filmszene schließt sich zusammen

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Trotz schmerzhafter Schließungen einiger Traditionskinos in den vergangenen Jahren, lässt die freie Kölner Szene nichts unversucht, die Filmkultur der Domstadt auf vielfache Weise am Laufen zu halten. Einige wichtige nichtkommerzielle Veranstalter haben sich nun zu einem Verein zusammengeschlossen, um gemeinsame Interessen besser vertreten und verstärkt politischen Einfluss nehmen zu können.

Filminitiativen gibt es in Köln eine ganze Menge, und einige von ihnen haben sich mit der Durchführung spezifischer Festivals sogar überregional einen Namen gemacht. Cineasia, Feminale und Soundtrackcologne etwa locken problemlos Kinogänger außerhalb des Kölner Einzugsgebietes in die Stadt und begrüßen, vor allem im letzteren Fall, auch schon einmal prominente Branchenvertreter aus der ganzen Welt.

Der Dialog zwischen den einzelnen Initiativen und ihr Auftreten gegenüber dem städtischen Kulturamt finden jetzt eine gemeinsame Basis mit der Gründung eines gemeinnützigen Vereins. Kinoaktiv e.V. will die Kommunikation untereinander und im Umgang mit der Öffentlichkeit fördern, aber auch gemeinsame Projekte ins Leben rufen.

Oberstes Ziel aller Bemühungen: die freie Kölner Filmszene zu stärken. Das ist lobens- und wünschenswert, zumal das Potential nicht gering ist. Ein Festival nach dem Vorbild anderer deutscher Großstädte, allen voran Berlin, ist seit Jahren ein Thema, das von unterschiedlichen Interessengruppen zwar immer wieder gerne aus der Schublade gezogen wird (zuletzt der Kölner CDU), von einer tatsächlichen Umsetzung jedoch kaum weiter entfernt sein könnte.

Aber auch sonst weiß Köln mit seiner freien Kinoszene allzu wenig anzufangen. Jahrelanges Tauziehen um die Cinemathek im Museum Ludwig führte zwar zu einer Menge öffentlicher Diskussion, bewirkte aber letztlich nichts. Die Schließung des traditionsreichen Broadway-Kinos auf der Ehrenstraße war damals ein erschreckend klares Zeichen für aktives städtisches Desinteresse an der eigenen Filmtheaterkultur. Öffentliche Förderung gab es nicht, und die Spielstätte machte Platz für ein Ramschkaufhaus.

Der neugegründete Verein ist offen für weitere Mitglieder, die zur Förderung der Kölner Filmkultur beitragen wollen.

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