An Festivals ist die Domstadt nicht arm, und auch wenn der Kulturetat merklich leidet, halten sich viele Veranstaltungen aufrecht. Bereits zum 10. Mal findet dieses Jahr das genreübergreifende Kulturfestival „Sommerblut“ statt. Bis zum 29. Mai gibt es insgesamt rund 100 Veranstaltungen an 35 Orten zu besuchen.
Seit 2002 ist das bunte Festival zwischen Kunst, Kultur und Lebenswelt eine feste Größe im Kölner Veranstaltungskalender. Dass es, um im Wortspiel zu bleiben, keine Ausblutungserscheinungen gibt, ist vor dem Hintergrund fehlender öffentliche Subventionen umso bemerkenswerter. Stattdessen liefern Ticketerlöse, Fördermittel für Einzelproduktionen, vor allem aber Sponsoren die notwendigen Mittel.
Theater, Tanz, Literatur, Musik, Performance – eine Festlegung auf ein Genre gibt es nicht, und so fällt das Programm traditionell vielgestaltig aus. Ein zentrales Anliegen von „Sommerblut“ ist neben hoher künstlerischer Qualität aber vor allem die Durchführung eigens inszenierter Theaterprojekte des zugehörigen Fördervereins mit behinderten und nichtbehinderten Profi- und Amateurschauspielern.
Zu den Spielstätten gehören praktisch alle wichtigen Bühnen und Eventflächen der Stadt. Vom Gloria über die Philharmonie, das Literaturhaus, Odonien, die Kulturkirche und das Theater am Bauturm bleibt kaum eine bekannte Location aus. Und alle machen gerne mit.
Doch nicht immer ging es so konfliktfrei zu. 2007 sorgte die Entscheidung der Veranstalter, den Nachtclub des Pascha, Kölns größtem Bordell, ins Festival zu integrieren, für einen Eklat. Protestiert hatte das Atelier-Theater, und schnell schlossen sich weitere Kritiker an. Die Eröffnungsveranstaltung wurde schließlich verlegt, und die Wogen glätteten sich wieder.
Das gesamte diesjährige Programm inklusive Preisen und Spielstätten lässt sich auf der Homepage des Festivals downloaden.
Werbung