Am Mariannenplatz in Kreuzberg, befindet sich das Kunstquartier Bethanien, welches mit seinen beiden Portaltürmen zunächst an eine Mischung aus Kirche und Palast erinnert. Im Inneren gibt es aber noch viel mehr zu sehen!
Das Kunstquartier Bethanien war früher ein Diakonissenkrankenhaus, wurde aber schon in den 70er Jahren von Künstlern für sich entdeckt. Am Mariannenplatz in Kreuzberg gelegen, ist natürlich auch das Bethanien schon besetzt worden, was auch sonst!
Kreuzberg und sein Kunsthaus Bethanien
Dieser Abschnitt soll einen Abriss der Geschichte des Gebäudes darstellen- kurz und schmerzlos, wie bei einem Pflaster.
Das Bethanien ist zwischen 1845 und 1847 errichtet worden. Die beiden Türme am Portal sind das Markenzeichen des Gebäudes, es wird vermutet, dass ein italienischer Palast dafür Pate stand. In den Jahren 1848/49 hat sogar Theodor Fontane in der hauseigenen Apotheke gearbeitet. Diese ist noch im Original erhalten und kann heute besichtigt werden.
Das Bethanien ist ein Komplex aus mehreren Gebäuden, umgeben von einer parkähnlichen Grünanlage. Diese wurde nach den Plänen des bekannten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné angelegt, welcher auch schon den bekannten Park Sanssouci plante.
Irgendwie spürt man auch noch so eine gewisse Krankenhausatmosphäre, wenn man durch die Flure läuft, vor allem weil die Böden knarren und alles noch immer so einen zweckmäßig-sterilen Eindruck macht.
Das Haus an sich ist übrigens wunderschön anzusehen. Daher verwundert es den heutigen Betrachter wohl, zu wissen, dass es eigentlich im Jahr 1970 nach der Stilllegung abgerissen werden sollte. Schnell konnten sich aber Bürgerinitiativen gegen den Abrissbeschluss durchsetzen und das Bethanien wurde unter Denkmalschutz gestellt.
Im Jahr 1971 wurden ein Nebengebäude des Bethanien, das heutige Georg-von-Rauch-Haus und im Jahr 2005 sogar das Bethanien selbst besetzt. Im Jahr 2002 hatte der Berliner Senat nämlich beschlossen, das Gebäude an einen privaten Investor zu veräußern. Durch den starken Protest, sah man von diesem Vorhaben allerdings ab.
Das Kunsthaus Bethanien heute
Das Kunsthaus wird heute von der Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH verwaltet. Die verschiedenen Mieter sind an der weiteren Entwicklung des Gebäudes beteiligt.
Im ehemaligen Casino kann das Restaurant und Café, „Die 3 Schwestern“ besucht werden. Zusätzlich gibt es auch noch einen Garten. Gleich daran schließt sich der Freiluftkinobereich an. Das führt in den Sommermonaten ärgerlicherweise dazu, dass ein Teil des Außenbereichs der Gaststätte, nach 21 Uhr geschlossen werden muss.
Daneben sind auch die ehemaligen Hausbesetzer aus 2005 inzwischen Mieter von Räumlichkeiten im Gebäude. Sie nennen sich NewYorck im Bethanien.
Im Haus sind außerdem die Musikschule, eine Kita und ein Teil des Jugendamtes untergebracht. In den einzelnen Kunsträumen finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen statt.
Noch bis zum 19. August kann die Ausstellung „Reise nach Jerusalem, künstlerische Positionen zu Religion, Tradition und Tabu“ besucht werden. Seit dem 10. August und noch bis zum 27. August läuft die Ausstellung „ECHO, Exhibition of young Japanese Artists“ im Kunstraum 1. Sie zeigt, wie junge japanische Künstler das heutige Japan betrachten.
Weitere Informationen zu den laufenden und noch kommenden Ausstellungen, findet ihr im Netz.