Kreativität lässt sich speichern wie Getreide – so jedenfalls könnte man im Sinne eines Wortspiels behaupten, wenn man an das Kölner Kunsthaus Rhenania denkt. Seit 1987 wird das ehemalige Speicherhaus am Rheinauhafen von Künstlern für den eigenen Atelierbetrieb sowie unter anderem für Workshops und Kulturveranstaltungen genutzt. Bis zum 29. Mai gibt es dort derzeit noch die Ausstellung „Vetruvianer“ zu sehen.
In den 1920er Jahren war das Speicherhaus an der heutigen Bayenstraße noch mit Getreide befüllt. Danach nutzte das Römisch-Germanische Museum die Lagerfläche eine Zeit für die Aufbewahrung archäologischer Fundstücke. Nach dem Abriss des Kulturzentrums Stollwerck bezogen Künstler das Haus und richteten sich Ateliers ein. Diese Nutzung ist bis heute geblieben.
Nachdem die Häfen- und Güterverwaltung der Stadt 2003/2004 eine Sanierung des selbstverwalteten Hauses vorgenommen hatte, war der Weg frei geworden für weitergehende Nutzungsmöglichkeiten. Mehrere Veranstaltungsräume erlaubten fortan Ausstellungen, Konzerte und anderes. Für kleinere Events stehen zusätzlich Flächen im Keller zur Verfügung.
Heute arbeiten 50 internationale Künstler im Haus. Unter ihnen finden sich Vertreter praktisch aller Ausdrucksformen wie Fotografie, Film, Malerei, Musik, Literatur, Skulptur, Performance, Medienkunst, Theater und Tanz. Kooperationen untereinander, aber auch mit ausländischen Kunstschaffenden sind zudem keine Seltenheit.
Regelmäßig ist das Haus im Rheinauhafen darüber hinaus Location für externe Veranstaltungsreihen wie die „Lange Nacht der Museen“, „tanz hautnah“ oder „Offene Ateliers“.
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Kunsthaus Rhenania
Bayenstr. 28, 50678 Köln