Die Pfaueninsel ist eine kleine Insel im Westen von Berlin. Das in der Havel gelegene Gebiet bietet seinen Besuchern ein eindrucksvolles Erlebnis: Schnell fühlt man sich zwischen exotischen Pflanzen, Pfauen und beeindruckenden Bauten wie im Märchen. Und das haben die Könige damals tatsächlich genau so gewollt.
Denn die Gebäude auf der Pfaueninsel waren von Anfang an als große Inszenierung gedacht: Im 18. Jahrhundert träumten ihre Erbauer von der Exotik ferner Länder und Zeiten und ließen Schloss und Meierei gleich wie Ruinen errichten – die nun, beeindruckend gut erhalten, besichtigt werden können.
Sich wie im Märchen fühlen im Schloss der Pfaueninsel
König Wilhelm der II. ließ das Schloss Ende des 18. Jahrhunderts für sich und seine Mätresse auf dem damals noch „Caninchenwerder“ genannten Gebiet erbauen. Gerüchten zufolge hatte die schöne Wilhelmine Encke bei der Konstruktion des Schlosses ihre Hand im Spiel, und tatsächlich sieht das Haus von außen aus wie ein Prinzessinnenschloss aus der Feder eines kleinen Mädchens.
Da ist die prunkvolle Überraschung im Inneren umso größer: Dort warten Parkett aus heimischen Hölzern, griechische Statuen und eine Bambushütten-Imitation. Und die Einrichtung hat nicht nur die Jahrhunderte beeindruckend gut überstanden, sondern auch noch fast unbeschadet den Krieg überlebt – lediglich die Vorhänge wurden gestohlen.
Das Schloss soll an eine Ruine eines römischen Landhauses erinnern, die Meierei an ein gotisches Kloster. In beiden Gebäuden werden Führungen angeboten. Neben den gut erhaltenen Ruinen-Imitaten stehen noch vereinzelte Gebäude auf der Insel – das beeindruckende Palmenhaus ist leider schon im 19.Jahrhundert abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden, bloß ein paar Säulen im Park zeugen noch von seiner Existenz.
Um das Schloss herum kann man auf ausgewiesenen Pfaden den Blick auf die Havel genießen, einen der zahlreichen Pfauen ärgern und drei Wasserbüffeln beim Grasen zuschauen. Und der Exotikfaible der Könige hat sich auch auf die Pflanzen der Insel erstreckt, so dass sich zwischen den Rosengärten und jahrhundertealten Eichen exotische Bäume wie Ginkgo oder Zedernholz verbergen.
Informationen zur Pfaueninsel: Eintrittspreise, Anfahrt, Öffnungszeiten und Regeln
Mittlerweile gehören die Bauten der Insel zur Stiftung preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und sind UNESCO-Weltkulturerbe. Und die Parks der Insel wurden zum Naturschutzgebiet erklärt. Um diese traumhafte Insel zu erhalten, gibt es daher eine Reihe von Verboten: So ist das Rauchen, Angeln, Musizieren, Baden, Grillen und – wegen der Pfaue – auch das Hunde-Mitbringen verboten.
Die Anfahrt gestaltet sich sehr einfach: So nimmt man den halbstündig abfahrenden Bus 218 von der S-Bahnstation Wannsee und steigt bei der Haltestelle Pfaueninsel aus. Der Eintritt zur Insel beträgt 3 Euro, im Museumsshop kann man Karten für die lohnenswerte Schlossführung (3 Euro) und die Führung durch die Meierei (2 Euro) erwerben.
Die Pfaueninsel ist täglich ab 8:00 Uhr geöffnet, die Fähre setzt ständig hinüber. In den Sommermonaten geht der Fährbetrieb bis 20:00 Uhr, das Schloss kann bis 17:00 Uhr besichtigt werden.
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