Gestern gab die „Queen of Pop“ im Berliner Olympiastadion ein Konzert von gigantischem Ausmaß, dass auch höchsten Ansprüchen gerecht wurde. Mit erfrischender Distanz zu früheren Inszenierungen präsentierte Madonna ein kurzweiliges Portrait ihrer mittlerweile 25 Jahre andauernden Karriere. Trotz der beeindruckenden Fitness und den teils übertriebenen Tanzeinlagen, die manchmal mehr an eine Turnstunde erinnerten, ist der Funke auf die Fans nicht so richtig übergesprungen.
Ob dies an den gepfefferten Kartenpreisen lag, die nur für ein solventes Publikum erschwinglich waren, oder an dem leicht regnerischen Wetter, wird das Geheimnis der knapp 50.000 Zuschauer bleiben, die sich in das weite Rund des Olympiastadions verirrten. Zunächst lag sogar die Vermutung nahe, dass Publikum sei in gleichem Maße gealtert wie der Star, da ein Gros der Zuschauer im Alter zwischen 30 und 50 wandelte. Auch wenn Madonna durch ihren irrwitzigen Fitnesswahn jeglichen Altersprozess verhindern möchte, ist doch klar erkennbar, dass sie nicht mehr jene Ikone der jungen Jahre ist. Vielmehr ist Madonna ein Mythos, der durch die gigantische Bühnenshow noch einmal seine Ausnahmestellung unterstrich.
Das zweistündige Konzert, für das eine logistische Meisterleistung notwendig war, hat schon Maßstäbe gesetzt, aber irgendetwas fehlte zu einem unvergesslichen Abend.