Wer heute, da alle Kulturetats gekürzt werden, ein neues Theater ins Leben ruft, muss schon eine gehörige Portion Mut aufbringen. Im Fall von Mareike Marx ist das fraglos der Fall. Am 12. März eröffnete die Schauspielerin und Regisseurin das Metropol-Theater auf der Eifelstraße und bietet zudem kostenlosen Eintritt für Kinder aus einkommensschwachen Familien an.
Aus dem alten Severins-Burg-Theater ist am vergangenen Samstag das Metropol geworden, und man kann nur hoffen, dass Köln hier eine langfristige kulturelle Bereicherung bekommen hat. Gerade einmal 26 Jahre ist die Intendantin, und ihre Pläne für das neue Haus sind ebenso vielfältig wie ambitioniert. In der müden Theaterlandschaft der Stadt ist beides mehr als willkommen.
Während sich die Stadt mit der leidigen Verlegung des Schauspielhauses in eine Interimsspielstätte herumschlägt, bekommt die unabhängige Szene einen Neuzugang, der aufmerken lässt. Neben anspruchsvollen Stücken für Erwachsene will Mareike Marx vor allem das Kindertheater fördern. Und so war die erste Aufführung im Metropol auch direkt einmal eine Inszenierung von „Peterchens Mondfahrt“.
Das Programm für März und April liest sich vielversprechend. Neben Neil Simons tragikkomischer Liebesgeschichte „Rose und Walsh“ gibt es unter anderem eine Variante von „Alice im Wunderland“ zu sehen, Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“, drei Impro-Shows und zwei Gastspiele.
Eine schöne Idee verbirgt sich hinter dem Motto „Kunst ist Lebensmittel“. In Zukunft sollen Kinder aus einkommensschwachen Familien über die Kölner Tafeln regelmäßig kostenfrei zu den Kinderstücken des Metropol eingeladen werden. Alle beteiligten Schauspieler helfen hier mit, indem sie bei den betreffenden Aufführungen erst einmal ohne Gage spielen. Wer das Konzept unterstützen will, kann eine Patenschaft übernehmen.
Man kann Mareike Marx und ihrem Team nur alles Gute für ihr tolles Projekt wünschen und bestenfalls mit dem einen oder anderen Besuch dazu beitragen, dass ihr Theater sich etabliert und schon bald nicht mehr aus der Kölner Kulturszene wegzudenken ist.
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Metropol-Theater
Eifelstraße 33, 50677 Köln
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