München hat gewählt. Allerdings machte mehr als die Hälfte der rund 996.000 wahlberechtigten Münchner machte von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch…
Noch nie sind in München so viele Menschen bei einer Stadtratswahl daheim geblieben.
Das scheint nicht nur die Quittung für den beispiellos müden Münchner Wahlkampf zu sein, sondern ein bundesweiter Trend bei Kommunalwahlen. Die Abstimmung ist die erste landesweite Wahl nach dem Rücktritt von Edmund Stoiber und gilt daher als wichtiger Stimmungstest für seine Nachfolger.
Nachdem bei der Kommunalwahl in der Landeshauptstadt drei Wahlen gleichzeitig zu absolvieren waren, wurden für das gesamte Stadtgebiet 27 verschiedene Stimmzettel erforderlich.
Während sich der Vordruck für die Wahl des Oberbürgermeisters noch übersichtlich präsentierte, hatte der für die Stadtratswahl schon eher ein unhandliches Format. Nur wenige Druckereien waren nach Angaben des Wahlamts überhaupt in der Lage, diesen Stimmzettel zu produzieren, von dem dann auch noch 850.000 Stück herzustellen waren.
Einzeln sind die Stimmzettel 95 mal 60 Zentimeter groß. Würde man alle aneinander reihen, ergäbe sich eine Länge von 816 Kilometern – die Strecke von München bis Hamburg, hieß es. Nebeneinander ausgebreitet ließe sich damit eine Fläche von 62 Fußballfeldern bedecken. Die Lieferung erfolgte auf 71 Paletten und hatte ein Gesamtgewicht von 36 Tonnen. Die Stimmzettel für die Bezirksausschusswahl wogen dann noch einmal fast 18 Tonnen.
Nun ist es gleich 18 Uhr, die Wahllokale schließen, in einer Minute schlägt die Stunde der Wahrheit. Dann kommen die ersten Prognosen. Oberbürgermeister Christian Ude rechnet mit mehr als 64% der Stimmen. Schaun mer mal 🙂