Museen sind staubig und steril. Mit hinter dem Rücken gefalteten Händen starrt man auf ein hunderte Jahre altes Objekt und denkt so etwas intelligentes, wie: ,,Aha… das ist ja interessant.“ Und natürlich zieren noch vergilbte ,,Bitte nicht anfassen!“-Blätter die metallenen Staubfänger.
Deshalb habe ich heute einen Tipp für euch, wo es ganz anders läuft. Wer Kunst begeistert ist, gerne mal seine Nase hinter Büchern verschanzt und sich fragt, wie man so etwas eigentlich macht, so ein Buchding und überhaupt, wie war das denn früher? Dem möchte ich unbedingt das Museum für Arbeit ans Herz legen, gerade gestern war ich selber da und war begeistert von der Offenheit dieses Ortes. Denn hier guckt man nicht nur, hier kann man auch ,,machen“. Es gibt eine originale Steindruck-Werkstatt, wie es sie vor hundert Jahren schon gegeben hat, wo man nicht nur heraus finden kann, was das eigentlich ist, sondern es gibt Öffnungszeiten, Kurse und Angebote, die einem ermöglichen, selber einen ganz eigenen Steindruck anzufertigen! Für Schüler sogar kostenlos…
weiter oben geht die Entdeckungsreise zu den Büchern. Mit schweren Satzzeichen, metallenen Buchstaben und bezaubernden, alten Gerätschaften entdeckt man hier die Welt einer ganz eigenen, verschrobenen Kunst, die man sich erst einmal erobern muss, bevor sie sich einem offenbart. Und das schönste hier ist, dass man sogar sein eigenes Buch drucken darf, insofern man eines geschrieben hat 🙂 .
Die angeschauten Werkstätte sind also kein bloßes Ausstellungs-Fossil, sondern sie laden ein, sie zu benutzen, sich die Hände schmutzig zu machen und das Wort ,,Kunst“ von einer ganz anderen, neuen Perspektive kennen zu lernen.
Wie gesagt – ich war begeistert! Übrigens findet ihr das Museum in Barmbek, ganz in der Nähe der U-Bahn Station. Ein bisschen Zeit sollte man schon mitbringen, denn es gibt – wie schon gesagt – sehr viel zu entdecken und eben auch zum selber ausprobieren. Insbesondere für Leute, die in Hamburg längerfristig unterwegs sind und nach einer Möglichkeit suchen, ihren ausgefallenen Hobbys nachzugehen, wäre das hier der ideale Ort. Denn hier ist jedermann willkommen. Und das auch immer wieder, nicht nur als bloße Werbemaßnahme!
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