Die Landschaft der Berliner Museen ist so reichhaltig und vielfältig und wird nun durch ein neues altes Museum noch zusätzlich erweitert. Denn nach zwei Jahren Umbauzeit öffnet das Museum Europäischer Kulturen im Dezember wieder seine Türen.
Das Museum Europäischer Kulturen in Dahlem war 1999 durch den Zusammenschluss des Museums für Volkskunde und der Europäischen Sammlung aus dem Ethnologischen Museum Berlin entstanden. Der Schwerpunkt wurde dabei auf die Geschichte europäischer Kulturen und ihres gegenseitigen Austausches seit dem 18. Jahrhundert gelegt, wobei Alltagsgegenstände und Traditionen eine ebenso wichtige Rolle spielten wie populäre Künste. Nach zwei Jahren der Neugestaltung wird das Museum nun am 09. Dezember 2011 wieder eröffnet und startet sogleich mit einer großen Sonderausstellung.
Ausstellung „Erkundungen in Europa“ im Museum Europäischer Kulturen in Dahlem
Bis zum 08. April 2012 zeigt die Ausstellung „Erkundungen in Europa: Visuelle Studien im 19. Jahrhundert“ anhand von zwei Beispielen die komplexen Gegebenheiten eines interkulturellen Austausches, wie er in der Dauerausstellung auf 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche ständiges Thema ist. Die Bewegung kultureller Identitäten innerhalb von Europa und das Vermischen einzelner Kulturen stehen dabei im Mittelpunkt der Reise durch die Sammlung, die nach zwei Jahren Schließzeit nun wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Die Sonderausstellung widmet sich dabei zum einen den Ölgemälden des Berliner Künstlers Wilhelm Kiesewetter (1811-1865), die beispielhaft für die Erforschung der Welt mit Hilfe der Bildenden Künste in Zeiten der sich entwickelnden Fotografie stehen. Zum anderen beschäftigt sie sich mit Spielzeugen, ihren vielfältigen Variationen und den Unterschieden wie Gemeinsamkeiten, die sich zwischen den Kulturen Europas entdecken lassen.
Landschaft der Berliner Museen mit Zuwachs im Bruno-Paul-Bau
Die Dauerausstellung, die das Museum im Bruno-Paul-Bau in Dahlem nach seiner zweijährigen Pause nun wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, läuft unter dem Titel „Kulturkontakte: Leben in Europa“. Zu den Highlights der Sammlung gehören der „Carrettu sicilianu“, ein Sizilianischer Karren aus dem Jahre 1904, den Kaiser Wilhelm II. von einer Reise auf die italienische Insel mitgebracht hatte, sowie die 700 g schwere und 11 Meter lange Venezianische Gondel, die ungefähr um 1910 erbaut wurde und sowohl die Traditionen des Handwerks und des Handels als auch die Migration verkörpert. Damit ist sie nicht nur eines der eindrucksvollsten Ausstellungsstücke, sondern steht stellvertretend für alle Themenbereiche aus der europäischen Kultur, mit denen sich das neu eröffnete Museum in Dahlem beschäftigt.
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