In der Mitte Berlins auf einer Insel inmitten der Spree befindet sich ein Gebäude-Ensemble im klassizistischen Stil, das eines der bedeutendsten Museumskomplexe Europas beherbergt. Seit 1999 ist die Museumsinsel Teil des UNESCO-Kulturerbes.
Der Grundstein zu der Idee einer Museumsinsel wurde schon 1797 gelegt. Kaiser Wilhelm II. griff damals den Gedanken des bedeutenden Archäologen Aloys Hirt auf, ein Museum für die Ausstellung antiker Kunstschätze zu errichten, damit möglichst viele interessierte Bürger Zugang zu den wertvollen Sammlungen bekämen. Es dauerte aber noch bis 1822, bis die Pläne des Architekten Karl-Friedrich Schinkel umgesetzt wurden und der Bau begann. Zu Beginn mussten mehrere Brücken zur Spreeinsel gebaut und der Kupfergraben begradigt werden. 1930 war der erste Bau, das Alte Museum, fertig, 1859 folgte das königlich-preußische Museum, später Neues Museum genannt. 1876 wurde die Alte Nationalgalerie eröffnet und 1904 das Kaiser-Friedrich-Museum, heute Bode-Museum.
Die Museumsinsel in der Neuzeit
Als 1930 das Pergamonmuseum vollendet war, befanden sich fünf herausragende Kunstsammlungen auf der Museumsinsel. Leider wurden sie während des Zweiten Weltkrieges sehr schwer beschädigt. Ab 1950 begann der schrittweise Wiederaufbau. Heute können auf der Museumsinsel das Alte Museum, das Neue Museum, das Bode-Museum, die Alte Nationalgalerie, das Pergamonmuseum, das Museum für Byzantinische Kunst, das Vorderasiatische Museum sowie die Antiken- und Skulpturensammlung besucht werden. Die Museumsinsel ist ein bedeutender Touristenmagnet der Stadt.
Herausragende Schätze auf der Museumsinsel
Unschätzbar wertvoll ist die Büste der Nofretete als Teil des Ägyptischen Museums im Neuen Museum. Sie ist eines der bekanntesten Kunstschätze des alten Ägyptens und stammt aus der Zeit des Pharao Echnaton. In der Alten Nationalgalerie hängen zum Beispiel bedeutende Gemälde von Caspar-David Friedrich oder der französischen Impressionisten Renoir und Monet. Das absolute Highlight ist aber der Pergamonaltar, das Glanzstück des Pergamonmuseums. 35 Meter breit ist der weltberühmte Altar, den einst König Eumenes II. in der Stadt Pergamon errichten ließ.