Neubau in Hamm – 120 Wohnungen sollen weg!

      Kommentare deaktiviert für Neubau in Hamm – 120 Wohnungen sollen weg!

Wohnungen bzw. Mieten in Hamburg ist ja eins meiner Lieblingsthemen wie Ihr sicherlich schon mitbekommen habt 😉 Heute morgen laß ich die Online-Ausgabe der Mopo und wäre fast von meinem Stuhl gekippt.


Julia hatte Euch ja gestern schon von den coolen neuen Stadtteilen erzählt, wo das Mieten angeblich noch erträglich sein soll. Meine Erfahrungen sind da etwas anders- und dann laß ich folgendes: In meinem zweitliebsten Staddteil (und der, in dem ich groß geworden bin, sogar nur 5 Minuten von meiner Elternwohnung entfernt) sollen 120 Wohnungen abgerissen werden, weil da ein neues Haus hin soll.

In Hamburg Hamm gehören viele Wohnungen unterschiedlichen Genossenschaften. Genossenschaften haben ja den Ruf, in der Regel besonders nett zu ihren Mietern zu sein und gelten, warum auch immer, immer noch als „Geheimtipp“, wenn man eine Wohnung sucht (nur, dass das kein Geheimtipp mehr ist und die Wartelisten so lang sind das teilweise keine neuen Mitglieder aufgenommen werden). Achja, und das mieten soll sich mehr als bei einer Privatwohnung rentieren.

VHW will mehr

Generell sind Neubauten wenn es in Richtung Wohnungen geht ja nichts verwerfliches. Das Problem hierbei ist, dass es stets zum Nachteil der derzeitigen Mieter verläuft. Denn ein Neubau wirft immer riesige Kosten auf, die die alten Mieter meistens nicht zahlen wollen oder können. Das ist kein Hamburger Problem, sondern eines, das jeden betrifft, der weiß das sein Wohnkomplex abgerissen werden soll.

So sieht es auch in Hamm aus. Derzeit kostet der Quadratmeter der betreffenden Wohnungen noch 4,30 Euro. Nach dem Bau sollen die Wohnungen für einen Preis von 11,50 Euro/qm zu haben sein!

Natürlich wurde nachgehakt. Der VHW-Vorstand Marcus Kopplin behaputet, dass die Wohnungen kaum angefragt werden würden, weil sie einfach zu klein seien. Aber: 114 von 122 Wohnungen sind vermietet. Scheint wohl nicht jeder auf Riesen Wohnungen abzufahren, was?

Den Preis rechtfertigt er mit einem benötigten Wärmeschutz und damit, dass die Genossenschaft schon 70% Wohnungen anbietet, die  sich an geringe bis mittlere Verdiener richtet.

Was ist die VHW?

Die Vereinigte Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft eG, kurz vhw, ist eine Genossenschaft, die es seit dem 12.12.1921 gibt. Damals hieß sie noch Bauverein Hamm-Geest in Hamburg e.G und hatte den Grundsatz „menschenwürdige Wohnverhältnisse zu tragbaren Preisen zu schaffen“ (Zitat: vhw-hamburg.de). Sie baute sich dann immer weiter aus und ist heute eine der größten Baugenossenschaften in Hamburg.

Laut eigenen Angaben bieten sie um die 6.900 Genossenschaftswohnungen in HH an, die unterschiedliche Größen und Preise haben.

Außerdem ist die VHW seit 40 Jahren im Seniorenwohnen geschäftig. Dafür gibt es „940 Wohnungen/Appartements im Servicewohnen und in Seniorenresidenzen sowie rund 740 stationäre Pflegewohnplätze in Seniorenwohnanlagen und Seniorenresidenzen“ (Zitat: vhw-hamburg.de).