Seit dem 12. Januar können sich Interessenten bei der Internet-Verwaltung ICANN um Webadressen mit neuen Endungen bewerben, die den Namen einer jeweiligen Stadt tragen. Für Köln lauten diese koeln.de und colonia.de, und von offizieller Seite verspricht man sich davon eine Menge.
Der Antrag auf eine der neuen Domain-Endungen ist an sich keine günstige Angelegenheit. 120.000 Euro muss man auf den Tisch legen. Privatpersonen sind von vornherein ausgeschlossen. Die Stadt Köln findet das Geld allerdings gut investiert und hat die Rechte bereits ausgeschrieben.
Den Zuschlag erhielt der lokale Internetdienstleister Netcologne. Wer also eine Domain mit der Endung .koeln oder .cologne haben will, findet dort seinen Ansprechpartner. An den veranschlagten Gebühren verdient die Stadt Köln prozentual mit und hat zudem Mitspracherecht.
So erklärte es jetzt Sabine Möwes, die Verantwortliche für die Online-Dienste der Stadt, in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 20. Januar. Den Nutzen der neuen Endungen stellt sie dabei nicht infrage. Wolle man zum Beispiel demnächst das Standesamt im Netz suchen, habe die Domain standesamt.koeln der jetzigen Lösung gegenüber eine Menge Vorteile, denn aktuell müsse man noch unter stadt-koeln.de/buergerservice/adressen/00280/ surfen.
Wer sich nicht auskennt, den mag das überzeugen. Warum man allerdings nicht etwa seitens der Stadt einfach eine Subdomain anlegt oder schlicht für wenige Euro eine Zusatzdomain wie standesamt-koeln.de gekauft hat, will nicht einleuchten. Unabhängig davon wird niemand, der im Netz das Kölner Standesamt sucht, die jetzige Lang-Domain eingeben, sondern entweder einfach nach „Standesamt Köln“ suchen und das passende Suchergebnis bei Google auf Platz Eins finden, oder sich einfach durch die Homepage des Stadt durchklicken. Welchen Vorteil da die neue Domainendung bringen soll, lässt sich kaum einsehen.
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