Ausgerechnet von einem Bonner müssen sich die Kölner sagen lassen, dass sie sich bisher über die Ursprünge ihres geliebten Karnevals geirrt haben. Der Historiker und Landeskundler Wolfgang Herborn legte jetzt unter dem Titel „Die Geschichte der Kölner Fastnacht von den Anfängen bis 1600“ eine Studie vor, die belegt, dass der Rosenmontag nicht immer der wichtigste Feiertag der Jecken war.
Wie verlustreich der Einsturz des Kölner Stadtarchivs tatsächlich war, zeigt eine jüngst erschienene Untersuchung zu den Ursprüngen des rheinischen Karnevals. Die zum Teil neuen Erkenntnisse, die nun in einer Publikation des Kölnischen Stadtmuseums vorliegen, beruhen auf ausführlichen Recherchen, die heute, nachdem alles historische Material in Schutt und Asche liegt oder irgendwo zwischengelagert ist, nicht mehr möglich wären.
Wolfgang Herborn, Bonner Historiker und Fachmann für die mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte Kölns, hat sich mit der Geschichte des Jeckenfestes auseinandergesetzt und dabei so manches Missverständnis aufdecken können. Für den Kölner der größte Skandal: Nicht der Rosenmontag, sondern der Veilchendienstag war im Mittelalter der wichtigste Karnevalstag – eigentlich verständlich, denn direkt danach begann auch damals schon die Fastenzeit.
Gefeiert wird das närrische Fest in Köln offiziell seit 1220. Der erste Maskenzug am Fastnachtsmontag fand mit dem 9. Februar 1823 jedoch erst viel später statt. Die wesentlichen Elemente des Kölner Karnevals entstanden von dort an: Festkomitee, Sitzungen, Prinzengarde, Maskenball und natürlich der Rosenmontagszug.
Der Autor trug Material aus alten Stadtrechnungen und städtischen Akten zusammen, stützt sich aber auch auf die tagebuchartige Weinsbergchronik einer Kölner Familie und ihrer Nachbarschaft aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Wolfgang Herborn:
Die Geschichte der Kölner Fastnacht von den Anfängen bis 1600
Herausgegeben von Werner Schäfke.
2009. Publikationen des Kölnischen Stadtmuseums, Band 10.
152 Seiten, gebunden
Georg Olms Verlag
ISBN: 978-3-487-14209-8
schöne idee, ich liebe bücher über geschichte!
Vielleicht ist es ein gutes Buch. Ich habe es nicht gelesen.
Aber schon die ersten Sätze Ihrer Homepage sind zu Reißerich. Jeder der sich mit der Geschichte des Kölner Karnevals auskennt weis das der Begriff ‚Rosenmontag‘ erst um 1830 als Wortspiel zum kirchl. ‚Rosensonntag Letare‘ entstanden ist. Alle, wohl außer Ihrem Autor Thomas – der diese bekannte Tatsache zu unbedarft aufbereitet. Das ‚Festordnende Comitee‘ hatte 1823 extra den Montag als den bis dato ruhigsten Tag für den neuen ‚Held Karneval‘ und den ‚Maskenzug‘ ausgesucht.
Ich wünsche dem Buch qualifiziertere Beiträge als Ihre Beschreibung vermuten lässt.
@ Heinrich Esser,
vielleicht haben Sie es nicht bemerkt, aber dies ist ein Blog, der sich mit Themen rund um Köln beschäftigt, und keine Verlagsseite. Weder sind die Autoren hier für das Buch zur Geschichte des Kölner Karnevals verantwortlich, noch erachten wir uns als Experten für dieses Thema.
Ihre Ausführungen zur Benennung und Entstehung des Rosenmontags sind sicherlich interessant, widersprechen aber in keinster Weise unserem Beitrag. Es ist weder unsere Aufgabe noch unser Ziel, historische Fakten auszuarbeiten.
Bei dieser Gelegenheit einige Hinweise zu Ihrem Beitrag:
– „reißerisch“ ist hier ein Adjektiv und wird deshalb klein geschrieben
– „reißerisch“ endet zudem auf „sch“ statt wie hier nur auf „ch“
– „der sich mit der Geschichte des Kölner Karnevals auskennt“ ist ein Relativsatz, der in Kommata eingeschlossen gehört
– „weis“ (von wissen) schreibt sich mit „ß“
– „Alle, wohl“ entweder beide Male in Kommata oder aber Gedankenstriche einfassen, beides geht nicht. Bei Entscheidung zu Gedankenstrichen ist vor dem „der“ trotzdem noch ein Komma anzufügen, da hier wieder ein Relativsatz vorliegt
Noch weitere Kritikpunkte oder Korrekturvorschläge?