Am Rosenthaler Platz in Berlin Mitte gibt es jetzt also auch frische Pasta zum Mitnehmen und das nicht inklusive halbstündiger Wartezeit, sondern jetzt, sofort! Wie man mit frischen Zutaten, Kundenservice und fairen Preisen überzeugt, erfahrt ihr hier.
Eigentlich haben Rael Hoffmann und Max Mühlbach Eventmanagement und Marketing studiert, Pasta war nur in der Studentenküche ein Thema, immerhin geht die einfach und schmeckt trotzdem zu allen Jahreszeiten.
Dass aus diesen doch eher verhaltenen Ausflügen in kulinarische Landschaften mal ein eigenes Deli im Herzen Berlins werden würde, hätten sich die Freunde wohl nicht gedacht, aber manchmal kommt es halt anders, als man denkt.
Noodeli: Pasta Take Away
Noodeli, so der Name des noch frisch aus dem Ei gepellten Pastaladens, denn Nudeln als gehobenes Take Away in Berlin inmitten von Döner, Sushi und Burgern musste man bis zum März 2012 lange suchen, das erkannten auch die beiden Freunde und überlegten sich, wie man diese skandalöse Marktlücke adequat füllen könnte.
Rael: Wir dachten in Berlin gibt es keine gute schnelle Pasta auf die Hand und wir wollten eine Alternative zur schnellen Currywurst und zum schnellen Döner schaffen und dachten, was bietet sich besser an als Pasta, in Berlin und Deutschland eins der liebsten Gerichte der Deutschen.[…] Und wir dachten, welches Konzept kann man einfach gestalten und trotzdem gut und da bietet sich Pasta ja an, wenn man gute Teigwaren hat und eine gute hausgemachte Soße, dann kann man das schon als anständigen, fairen Mittagstisch anbieten.
Erst einmal schien das jedoch unmöglich, denn zwischen der Jagd nach den richtigen Räumlichkeiten und allen nötigen Dokumenten hatten Rael und Max nicht nur ihren “eigentlichen“ Job am Wickel, sondern waren auch drauf und dran, die Idee wieder zu verwerfen, selbst wenn der Name „Noodeli“ da schon stand – in traditioneller Rock’n Roll Manier lange vor dem eigentlichen Laden.
Doch wie das Schicksal es so wollte, fand sich in allerletzter Sekunde das geeignete Geschäft in der Brunnenstraße 5, Berlin Mitte.
Und wandert man diese entlang, so sticht einem das Noodelis, wie man es hoffentlich bald zärtlich nennen wird, gleich ins Auge, denn anstelle eines gigantischen Menüs aus allen Himmelsrichtungen halten die Pastahelden es simpel: 3 Nudelarten, 6 Soßen und 6 Toppings. Das alles frei wählbar und mit 3,90 für eine kleine, 4,90 für eine große Portion perfekt für eine reichhaltige Mahlzeit, nicht zuletzt, weil alleine die Autorin mit einer kleinen Portion pappensatt wurde.
Frische Zutaten und gigantische Portionen
Die Portionen fallen übrigens nicht nur großzügig aus, sondern sind auch so frisch wie der Morgentau. Noodeli arbeiten mit Berliner Anbietern zusammen, die frisch zubereiten und das schmeckt man auch. So mussten sowohl meine Kollegin als auch ich feststellen, dass die Bologneser Soße (übrigens nicht gerade überraschend der Publikumsliebling) wie bei Muttern schmeckt, also original mit Möhrchen und tomatig, ohne nach Geschmackszusätzen zu riechen. Dass dabei auch nur bestes Rindfleisch verwendet wird, ist natürlich klar.
Rael: Wir wollten kein Schnickischnacki, wir haben uns einfach gesagt, wir nehmen die Basics, die jeder kennt, jeder weiß, was ne gute Napoli ist und ne gute Bolognese und das war wirklich der Anlaß zu sagen, Ok, wir nehmen ein wirklich klassisches Sortiment und haben eine wechselnde Soße, wo wir auch mal ein bisschen ausrasten können, da kann man auch mal ne Mango-Chicken-Cream machen. Das ganze Konzept sollte einfach und ehrlich sein, wir wollten jetzt keine Soße, die kein Mensch versteht, sondern das, was die Leute kennen und das auf einem guten Qualitätsniveau.
Auch mein Pesto (klassisch mit Parmesan bestellt und mit Basilikumblatt garniert) erinnerte mich daran, dass das Supermarktpesto eben nicht mit guter Hausmannskost mithalten kann. Ebendiese Hausmannskost in Sachen Pesto kann man übrigens auch im Noodelis erstehen, nur für den Fall, dass man mal wieder vor Freunden angeben will wie gut man sich doch in der italienischen Küche auskennt.
Schmackhafte Soßen
Die Wahl der Pasta und der Soßen fiel übrigens nicht schwer. Klassisch und simpel sollte es sein, Spagetti sucht man daher vergebenes, denn die essen sich nicht so gut, ohne eine gigantische Schweinerei zu veranstalten. Dafür gibt es Penne, Farfalle und Fussili, denn die kann man auch beim ersten Date essen, ohne sich ständig Sorgen zu machen, dass man Soße am Kinn hat.
Apropos Soße, neben den bereits erwähnten Klassikern gibt es auch noch Napoli, All’Arrabiata, Chicken Cream und ein wöchentliches Spezial, bei dem es auch mal etwas experimenteller zugehen kann (Bärlauch Käse, getrüffelte Farfalle oder Kapern-Thunfisch gefällig?).
Entstanden sind die eigenen Rezepte in einer quasi Soßen-Woche zusammen mit einem befreundeten Koch, aus dem nächstbesten Kochbuch kann man sich die Rezepte also nicht heraus pausen, da muss man wohl Rael oder Max selbst fragen, aber ob sie darauf antworten?
Für diejenigen, die es noch gesünder mögen, wird es bald auch noch Vollkornnudeln geben, man muss sich also keine Sorgen um seine Diätpläne zur Bikinifigur machen und ob es demnächst noch weitere Soßen gibt, wird wohl die Nachfrage bei den Spezialen ergeben, die derzeit nicht nur für die wagemutigen unter den Pasta-Liebhabern Abwechslung bieten, sondern auch austesten sollen, was der Berliner denn so auf seinen Nudeln bevorzugt.
Noodeli lädt zum Bleiben ein
Neben Pasta bietet Noodelis auch ein Angebot an selbst gemachtem Kuchen (1,00), Salat (1,50-2,00 also sehr günstig), Kaltgetränken und natürlich Kaffee und Co aus echten Maschinen – Filterkaffee wird hier nicht geduldet.
Was in dem kleinen und sehr charmanten Deli auffällt, ist die Kundennähe. Hier werden bereits nach einem Monat die Stammkunden persönlich gegrüßt, ein paar Mütter haben es sich mit ihren Kindern gemütlich gemacht und draußen sitzt eine ganze Reihe an Mädels und genießt das Stadtleben. Noodeli mag nicht so groß wie andere Delis sein, dafür ist es einladend und hell und man kann sich sicher sein, dass man schnell und freundlich bedient wird.
Rael: Es ist zumindest so, dass die Leute wieder kommen und dass wir es in vier Wochen schon (in diesem Moment – wie aufs Stichwort – grüßt ein Stammkunde) geschafft haben, ein bisschen Stammpublikum aufzubauen und das ist die Bestätigung für uns, dass die Produkte gut sind und dass die Leute sich hier echt wohl fühlen, obwohl wir ein Deli oder Imbiss sind, bleiben die trotzdem gerne hier, essen hier, fühlen sich wohl und kommen gerne auch zwei Mal die Woche her.
Öffnungszeiten:
Mo-Sa: 11:00-21:00
Brunnenstraße 5
10119 Berlin
https://www.facebook.com/Noodeli
Toller Artikel.
Da bekommt man Hunger und Appetit.
Danke
Persönlich schon da gewesen. Echt lecker kann ich euch allen nur empfehlen. Aber bitte nicht meckern wenn es euch nciht schmeckt! Den Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich. 😉