Ja, darüber zerreißt sich ganz Deutschland gerade „das Maul“: Ole von Beust hat einen Freund. Einen sehr jungen Freund.
Unser schönes Hamburg regierte Ole von Beust! Flickr/stadtfahrt-hamburg
Ole von Beust – Ex-Bürgermeister Hamburgs – war beliebt und für seine Arbeit äußerst geschätzt. Der sympathische Blondschopf war ein Strahlemann mit Zahnpastalächeln, machte sich auf jedem Titelblatt der Nachrichten gut und die Hamburger waren zufrieden. Und plötzlich kam die große Sturmflut und begrub alles unter reißenden Stromwassern, was wir uns mühselig aufgebaut hatten: Ole kündigt. Ole hat keine Lust mehr. Ole gibt das Bürgermeisteramt wieder ab. Okay. Das war ein Schock.
Und nun stehe ich nichtsahnend mit Gemüse auf dem Arm in der Schlange bei Penny, als mein Blick die BILD Zeitung streift. Ole hat einen Freund. Dass er schwul ist, wusste ich ja, dass sein Freund aber schlappe 36 (sechsunddreißig!) Jahre jünger ist als er selbst, das nicht. Wow.
Auf dem abgebildeten Foto schaut ein neunzehnjähriger Teenager ernst und seriös, trägt Anzug und scheint, als wäre er Mann von Welt neben einem Mann, der es tatsächlich irgendwie ist. Ole gibt sich locker, strahlt wie immer und zuckt die Schultern: „Gelästert wird überall – ich lebe nach Gesetz.“, meint er zu jenen Redakteuren.
Ich bin – ja, irgendwie entzückt. Finde das „cool“? Ich weiß nicht so genau. Ich finde es in jedem Falle sehr mutig, offen zu seiner außergewöhnlichen Beziehung zu stehen. Ole ist eben kein typischer CDU Politiker mit streng zurück gekämmten Haaren und dem Blick, der graue und steinhart gewordene Gedanken verspricht wie Brötchen, die zu lange im Ofen lagen. Ole ist bunt, ist menschlich, hat eine Persönlichkeit mit Charme. Er ist, wie er ist und steht dazu. Find ich super. Mal davon abgesehen, dass ein großer Altersunterschied in der homosexuellen Szene oftmals normal und mehr die Regel sind.
Ole – wir wünschen dir in jedem Fall nur das Beste für deine Zukunft!