Beheimatet im Schloss Wahn bietet die Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln von jeher ein schier unüberschaubares Angebot an Materialien für spannende Ausstellungen rund um die Bretter, die bekanntlich die Welt bedeuten. Aktuell lässt sich im Museum für Angewandte Kunst eine umfangreiche Anzahl von Exponaten bestaunen.
„Raum-Maschine Theater: Szene und Architektur“ lautet der etwas arg prätentiös gewählte Ausstellungstitel, von dem man sich jedoch nicht abschrecken lassen sollte. Denn was es da bis zum 10. März im Kölner MAKK zu sehen gibt, dürfte nicht nur eingefleischte Theaterfreunde faszinieren.
In acht Abschnitte unterteilt zeigt die Ausstellung Entwürfe, Zeichnungen, Bühnenbildmodelle und anderes mehr aus dem Fundus der Theaterwissenschaftlichen Sammlung und erlaubt damit einen Einblick in die kreative Arbeit der Künstler im Schatten der Stars, ohne die aber gleichwohl keine Aufführung zustande käme.
Architektur und Szenenbild, Bühnen- und Kulissenbau rücken hier in den Vordergrund. Von Fausts Studierzimmer über fantasievolle Feenpaläste bis zu den Terrassen Elsinores, wo Hamlet seinen berühmten Monolog hält, werden fantastische Entwürfe sichtbar, die in aller Regel nach Spielzeitende in Vergessenheit geraten.
Doch die Ausstellung setzt sich auch mit der Kölner Theatersituation auseinander, die vor dem Hintergrund des Umbaus der Oper und der ungeschickt diskutierten Überlegungen zu einer Fusion mit den Bonner Bühnen eine besondere Aktualität hat. Erinnert wird dabei auch an die alte Oper am Habsburger Ring, von der jüngere Kölner vermutlich zum ersten Mal hören werden.
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Museum für Angewandte Kunst Köln
An der Rechtschule, 50667 Köln
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 – 17 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat 11 – 22 Uhr
Jeden ersten Sonntag im Monat ab 10 Uhr geöffnet (Kunst+Frühstück)
Eintritt:
Regulär 6, ermäßigt: 3,50 €