Rund um Reeperbahn und Hansaplatz herrscht ab 11. Dezember ein absolutes Waffenverbot.
Mit dieser Maßnahme möchte der Senat die Zahl der Gewaltdelikte auf und um die berühmt-berüchtigte Vergnügungsmeile der Hansestadt signifikant reduzieren. Ob es gelingen wird?
Das Verbot umfasst alle Arten von Schusswaffen und Schreckschusswaffen, außerdem Messer (auch Taschenmesser), Baseballschläger, Knüppel, Kampfhandschuhe und Tierabwehrsprays. Bus- und Taxifahrer dürfen Elektroschocker und CS-Gas mit sich führen. Notwehr-Sprays mit BKA-Kennzeichen bleiben generell erlaubt. Handwerker, Anwohner und Gastronomiebetreiber dürfen Messer und andere spitze Gegenstände im Freien führen. Das Verbotsgebiet wird durch Schilder gekennzeichnet; Polizisten und Beamte des Ordnungsamtes sind zur Kontrolle befugt. Ein Verstoß kostet – im Fall von Schusswaffenführung (auch bei Besitz eines Waffenscheins) – bis zu 250 Euro, bei wiederholten Verstößen können die Bußgelder auf bis zu 10.000 Euro erhöht werden. Weil in Deutschland Gewerbefreiheit herrscht, dürfen allerdings Geschäfte innerhalb der Verbotszone Messer und andere waffentaugliche Gegenstände – auch Schusswaffen – verkaufen. Auspacken darf man sie aber erst bei Verlassen der Zone.
Vielen Politikern ist die Maßnahme noch zu eingeschränkt: Sie sähen gerne ganz Hamburg als waffenfreie Stadt. Die SPD-Fraktion fordert weiterhin, in ein generelles Trageverbot auch den Waffenhandel mit einzubeziehen: Es sei nicht akzeptabel, dass auf der Straße Waffen verboten seien, während in den Schaufenstern „die verbotenen Gegenstände angepriesen werden“.
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