Schaubude: Puppentheater in Berlin

Das Puppentheater Schaubude in Berlin repräsentiert eine häufig sehr unterbewertete Kunstform, die von vielen als Spielerei für Kinder abgetan und kaum ernst genommen wird. Das vergleichsweise junge Theater bietet natürlich Vorstellungen für Kinder, allerdings nicht ausschließlich. Erwachsene kommen hier auch auf ihre Kosten und können eine Plattform vorfinden, die verschiedenste Arten von Inszenierungen anbietet.

Die Schaubude wurde 1993 gegründet und wird seitdem vom Berliner Senat gefördert. Es wird ein sehr weites Spektrum an traditionellen Stücken angeboten, Jugendliche und Erwachsene können sich aber auch über sehr experimentelle Stücke internationaler Künstler freuen. Auch Kinder kommen hier selbstverständlich nicht zu kurz, und so gibt es die Möglichkeit der altersgerechten Herangehensweise an klassische Stücke – wie beispielsweise Goethes „Faust“. Die Schaubude ist das einzige Puppentheater Berlins und gehört in der gesamten Bundesrepublik zu einer Seltenheit.

Die Schaubude in Zusammenarbeit mit Hochschulen

Viele künstlerische Hochschulen der Bundesrepublik sind es nicht, die das Puppenspiel als Studiengang anbieten. Die Schaubude arbeitet mit der „Ernst-Busch-Hochschule“, sowie mit der „Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst“ in Stuttgart zusammen und bietet jungen Künstlern so eine Plattform, um sich beziehungsweise ihr Werk auszuprobieren und darzustellen.

Vorgänger der Schaubude: Entwicklung des Puppenspiels

Das Puppenspiel ist eine Form der Darstellung, die schon sehr lange existiert. Sie geht wohl zurück auf die frühzeitigen Götter, die vor unserer Zeitrechnung zum Zwecke von zeremoniellen Feiern plastisch dargestellt wurden. Als diese Figuren keinen spirituellen Zweck mehr erfüllten, wurden diese als Form der Unterhaltung genutzt. Im europäischen Kulturkreis gewinnt das Puppenspiel allerdings erst in der Renaissance zunehmend an Bedeutung. Immer häufiger kommt es auf Märkten zu dieser Art der Unterhaltung.

In der Sowjetunion, sowie im Dritten Reich wird das Puppenspiel allerdings, so wie viele andere Kunstformen, zu Propagandazwecken der Regierung genutzt und rückt so zunächst in ein anderes Licht. Aus der harmlosen Unterhaltung wird eine ernste Bedrohung für die menschliche Moral. Nach dem Dritten Reich schafft es diese Kunstform allerdings, ebenso wie die meisten anderen, sich von dieser Vergangenheit zu befreien, um sich erneut zu einer freien Art des Ausdrucks zu entwickeln.

Aktuelle Inszenierungen in der Schaubude

Aktuell werden in der Schaubude Stücke wie „Transmission: Jakarta Aliens in Berlin“ – ein experimentelles Stück eines indonesischen Künstlers – oder aber „Jumping Mouse“ – Ein Erzähltheater mit Sand für Kinder ab sieben Jahren – aufgeführt. Die Stücke sind sicherlich eine Möglichkeit, Kultur mal anders zu erleben.

Die Schaubude liegt in Prenzlauer Berg, direkt am S-Bahnhof „Greifswalder Straße“. Karten können entweder telefonisch, oder aber einer Stunde vor Vorstellungsbeginn erworben werden und sind der Schlüssel zu einer Unterhaltung der etwas anderen Art.

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