Von der Würm abgeschottet und von großen, alten Bäumen gerahmt findet man im Westen von München Schloss Blutenburg.
Die Anfänge des Schlosses liegen weitgehend im Dunkeln. Erstmals wird das es 1432 urkundlich erwähnt, nach Ausgrabungen im 19. Jahrhundert werden die Ursprünge des seine um 1200 vermutet.
Bis ca. 1430 bestand die Blutenburg aus 4 Wehrtürmen und dem Herrenhaus. Der Pfortenbau, die Wehrmauer sowie der Torturm und das Ökonomiengebäude wurden im Auftrag Herzog Albrecht III nachträglich errichtet.
In einem der vier Schlosstürme befindet sich die historische Schlosskapelle. Diese wurde den Heiligen Georg und Andreas gewidmet. 1497 wurde sie nach dem einsetzen des letzten Glasfensters fertig gestellt. Über den genauen Erbauer der Schlosskapelle ist nichts bekannt. Die Kapelle wird gern für Hochzeiten und Taufen gebucht, im Angrenzenden Schloss können ebenfalls für Festlichkeiten Räume gemietet werden. Für das leibliche Wohl sorgt die Schlossschänke und für das geistliche Wohl sowie die kirchliche Trauung das örtliche Pfarramt.
In der dunkelsten Zeit des vom Krieg zerrütteten Deutschland war Jella Leppmann der Überzeugung das durch Kinderbücher Völkerverständigung praktiziert werden könne. Darum schuf sie 1949 eine einzigartige Institution: die Internationale Jugendbibliothek. Diese wurde 1953 als „Associated Project“ von der UNESCO übernommen und hat seit 1989 ihren Sitz in Schloss Blutenburg. Bis heute beherbergt sie ca. 500.000 Bücher in über 130 Sprachen und zählt damit als größte Bibliothek für Jugendliteratur überhaupt. Allein die Sammlung historischer Kinderbücher umfasst etwa 60.000 Bände. Zu den Öffnungszeiten kann man die Büchervielfalt begutachten und auch in ausgewählten Werken schmökern.
Das Schloss lockt jährlich mit verschiedenen Veranstaltungen wie Opernaufführungen in Schlosshof oder dem alljährlichen Töpfermarkt im Oktober. (Hier der Veranstaltungskalender für 2008) Das Schloss ist nur eines von vielen Sehenswürdigkeiten in München, aber einen Besuch ist es wert.
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