Hamburg, das ist die Millionenstadt mit Hafen an der Elbe, „Tor zur Welt“ und Reeperbahn. Die berühmte Vergnügungsmeile liegt in der Nähe der Anlegestelle St. Pauli. Hier vergnügten sich früher vor allem die Seeleute, während das Schiff im Hafen ankerte.
Der Hamburger Berg und St. Pauli
In der Vorstadt Hamburger Berg begann im 15. Jahrhundert die vereinzelte Besiedelung. Während der Pestepidemie 1604 wurde der „Pesthof“ errichtet, der später als „Krankenhof“ zum Hospital für epidemisch und psychisch Kranke wurde. Neben den in der Stadt unerwünschten Gewerben zogen in dieser Zeit die „Reepschläger“, die Seilmacher, hierher, nach denen später die Reeperbahn ihren Namen bekam. Menschen, die das Bürgergeld in der Stadt nicht aufbringen konnten oder ausgewiesen wurden, ließen sich hier nieder. Dazu gehörten störende Gastwirte und Prostituierte, die die ersten Amüsierbetriebe rund um den Spielbudenplatz gründeten. Als das Hamburger Gängeviertel aufgelöst wurde, wuchs der Anteil der ärmeren Bevölkerung. Bis heute gilt der Stadtteil St. Pauli als einer der sozial schwächsten in Hamburg, in dem es immer wieder zu Protesten und politischen Spannungen kommt.
St. Pauli, Kiez mit Kunst und Kultur
Der „Kiez“ in der Mitte des Stadtteils St. Pauli zieht heute noch viele Besucher der Stadt mit seinen Bars, unzähligen Kneipen, skurrilen Typen und Prostituierten an. Der westliche Teil mit der „Großen Freiheit“ gehörte früher zur Stadt Altona, der östliche Teil gehörte zu Hamburg. Heute ist St. Pauli ein Stadtteil von Hamburg-Mitte.
Rund um den Spielbudenplatz entstanden Häuser, Kneipen, Zirkus und Theater. Im St. Pauli Theater, dem ältesten in Hamburg, finden exzellente Aufführungen statt. Große Musical-Aufführungen im Operettenhaus, das Schmidt Theater und Diskotheken sind attraktive Anziehungspunkte für unzählige Besucher. Das „Beatlemania“ erzählt von der legendären Geschichte der Gruppe, die im ehemaligen Starclub an der Reeperbahn seinen Anfang nahm.
St. Pauli hat viele Gesichter und ist wahrlich mehr als ein Stadtteil.