Freudige Erwartungshaltung unserer Stadt: 2014 soll die erste Bahn wieder über die Straßen Hamburgs rollen, wenn alles gut geht.
,,Es kann sein, dass das ein Fehler gewesen ist.“ Gab der damalige erste Bürgermeister Hans-Ulrich Klose vor der öffentlichen Presse zu. Ein Fehler – damit ist die Stilllegung der richtigen Straßenbahn in Hamburg vor dreißig Jahren gemeint, da die Verabschiedung dieser sehr emotional gewesen sei. Fast 200 Fahrscheine wurden für die letzte Fahrt verkauft, denn jeder wollte sich ein Ticket als Erinnerungsstück sichern.
Es war die größte S-Bahn Strecke in Deutschland, die sogar bis weit in das Umland reichte.
Der Grund für die Abschaffung war das finanzielle Argument. Straßenbahnen seien veraltet gewesen, zu teuer und im Gegenzug zu Bussen nicht flexibel genug.
Auch die heutigen Politiker sind der gleichen Meinung wie Klose damals, deshalb beginnen in diesem Herbst die Planungen für die erste Stadtbahnstrecke durch unsere Hansestadt. Das Projekt wird noch wie ein rohes Ei behandelt und mit Samthandschuhen angefasst, denn Expertenschätzungen zufolge dürfte für einen läppischen Kilometer Bahn ca. zwanzig Millionen Euro locker gemacht werden. Sehr viel Geld, wie unbestritten ist, daher wird es auch erst einmal nur eine Linie geben.
Auch die HVV – Hamburgs Hochbahn – hat seine Finger mit im Spiel und trägt einen Teil der öffentlichen Last mit sich. Zwar übergab die Politik Teile der städtischen Aufgaben nur verhalten an das Unternehmen, weil eigentlich nichts privatisiert werden soll, jedoch überzeugte letzendlich die Tatsache, dass die Politik jederzeit auf die HVV Zugriff hat und diese öffentlich ist und bleibt.
Ich bin begeistert! Als ich zum ersten Mal mit meinen Gummistiefeln in die Stadt kam, noch mit Stallgeruch in den Haaren hängend und beschloss: Ich Landei werde mal Großstadttussi, da war ich wirklich ernstlich enttäuscht, dass es hier keine Stadtbahn gibt. Denn das gehört zum Großstadtleben doch irgendwie dazu oder nicht? Das ist, als würde man Cola ohne Kohlensäure trinken: Irgendwie hat man da jetzt echt Lust drauf, aber abgestanden und schal schmeckt das Zuckerwasser nur halb so gut. Bzw. eigentlich gar nicht.
Also die Idee finde ich mal wirklich gelungen… nur eben auch sehr, sehr teuer und kostspielig und es ist natürlich die Frage, inwiefern andere Projekte und politische Faktoren darunter leiden müssen. Wir werden sehen 🙂 .