Einst mit Ansteckern gefeiert, jetzt mit Flaschen beworfen. Der deutsche Tag der Arbeit. Und die Traditionen können nicht unterschiedlicher sein. Der 1. Mai steht seit 117 Jahren für Arbeitskampf, und seit 21 Jahren auch für Aufstände. Friedliche Demonstrationen oder massive Ausschreitungen? Die Spekulationen werden am 1. Mai ein Ende nehmen.
Der ursprüngliche Gedanke des Arbeitskampftages scheint verflogen. Den Tag der Arbeit zu feiern, für bessere Arbeitsbedingungen einzutreten, verliert sich immer mehr. Denn in Erinnerung bleiben die Ausschreitungen. Den offiziellen Rahmen des Arbeitskampftages bildet der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), dessen Demonstrationen und Kundgebungen in diesem Jahr dem Aufruf gelten: Gute Arbeit muss drin sein!. Ebenso finden private Straßenfestivitäten und Demonstrationen statt, die sich nicht immer gegen politische und soziale Missstände auflehnen, sondern auch persönliche Wertvorstellungen thematisieren.
Die Sensibilisierung für den Maifeiertag liegt in Kreuzberg begründet. Denn Kreuzberg ist der Ausgangspunkt der traditionellen Ausschreitungen, die Berlin für einen Tag zum Erbrennen bringen. Aber die massiven Ausschreitungen scheinen vorbei zu sein. In den letzten Jahren sind die willentlichen Auseinadersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei zurückgegangen. Und Unruhen lassen sich an einzelnen randalierenden Jugendlichen festmachen. Insgesamt ließen sich die Ausschreitungen eindämmen. Die Prognose für dieses Jahr ist daher optimistisch, so die Berliner Zeitung. Die Polizei bereitet sich aber mit einem Großeinsatz vor.
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Der 1. Mai kommt. Und so auch wieder brennende Fahrzeuge, fliegende Steine, eingeschlagene Fensterscheiben, blutige Übergriffe? In 6 Tagen ist es soweit.