Großstadtleben ist pulsierend, aufregend, toll, exotisch, atemberaubend…. und angsteinflößend. Fand ich zumindest gestern Abend.
Gestern Nachmittag stieg ich unter einer strahlendblauen Himmelskuppel aus dem Bus vom HVV, atmete tief die goldene Herbstluft ein und stutzte: Vor dem Park vor unserer Tür ein riesiges Polizeiaufgebot. Blinkende Blaulichter. Blauweiße Autos umzingelten das bisschen Grün, ein Hubschrauber propellerte über den wehenden Baumkronen.
Es wurde (wird?) jemand gesucht. Und zwar mit sehr vielen Polizisten. So vielen, dass mir gestern Angst und Bange wurde. Die Streifenwagen schlichen die ganze Nacht die Straßen rauf und runter, ich bin in blauem Licht eingeschlafen (nachdem ich eine Stunde lang bibbernd unter der Bettdecke hoffte, dass das Trommeln der Regenntropfen wirklich Regentropfen waren… und nicht die Fingerkuppen eines verschwitzten und schmutzigen Gangsters auf meinem Fenster, der mal eben Unterschlupf suchte… 😉 ).
Ja, zugegeben, manchmal macht mir das Angst. Auf dem 200 Seelen Dörflein, in dem ich groß geworden bin, gab es so etwas nicht. Wenn mal ein Streifenwagen wo lang fuhr, war das schon aufregend genug, um es am nächsten Morgen auf die Schlagseite der Tageszeitung zu bringen (nach dem Karnickelzuchtverband, natürlich). Ich bin also eine Mimose, was so etwas angeht. Dennoch brachte mich das zum Nachdenken. Wie geht ihr mit sowas um? Mit etwaigen Gefahren? Besonders alteingesessene Städter würden mich brennend interessieren: Bemerkt ihr sowas überhaupt noch? Topaktuelle Nachrichten findet ihr übrigens auch immer beim Abendblatt.