Bei mir auf St. Pauli leben rund 22.000 Menschen. Laut dem Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein waren es im Jahr 2012 genau 21.704 Personen, die in 14.756 Haushalten mit durchschnittlich 1,5 Personen leben. All diese Menschen müssen essen. Sich versorgen. Einkaufen. Das mag für die meisten nicht überraschend sein. Für die Verantwortlichen der Stadtteilplanung – also den so genannten Experten, deren Job es ist zu überlegen wie sich ein Viertel entwickelt – anscheinend schon. Abgesehen von der leidigen Wohnungsnot und dem dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, bleibt auch die Frage, wo man sich als Anwohner mit den täglichen Nahrungsmitteln eindecken kann. Klar kann man argumentieren, dass man, wenn immer weniger Menschen es sich leisten können hier zu leben, auch keine Supermärkte braucht. Das beantwortet jedoch nicht die Frage, warum sich hier so wenige, qualitativ gute Supermärkte niederlassen.
Die Franzosen: Sie haben die Haute Cuisine erfunden und dürfen zu Recht stolz auf ihre Kochkunst sein. Um wie Gott in Frankreich zu essen, muss man erfreulicherweise weder der Allmächtige sein, noch in den Süden fahren. Das geht nämlich auch in Hamburg, genauer gesagt im Restaurant „Marseille“. Zu den berühmtesten und bekanntesten französischen Speisen gehört die Bouillabaisse. Sie wurde in der Stadt Marseille erfunden und darf natürlich hier, im Restaurant „Marseille“, nicht fehlen. Seit 1958 sind Marseille und Hamburg Partnerstädte. Da liegt es nahe, dass es aufgrund der freundschaftlichen Verbundenheit zu unserer Hansestadt die Bouillabaisse á la Altona gibt. Sie schmeckt ebenso köstlich wie das Original, wird jedoch mit einem klaren Fond zubereitet.
Es ist immer schade, wenn ein hübscher, mit Liebe geführter kleiner Laden seine Türen schließen muss. So geschehen in der Detlev-Bremer-Straße 46, als vor Monaten „Die Blume von St. Pauli“ zugemacht hat. Schließt so ein Geschäft nämlich auf St. Pauli, ist es doppelt traurig, da man wieder einmal gewahr wird, dass hier anscheinend nur Trinkhallen und Kettenläden überleben können. Als Anwohner fürchtet man sofort den Einzug der nächsten Back-Company oder eines weiteren Bierkiosks – leider oft zurecht. Umso erfreulicher, dass in den Räumlichkeiten des ehemaligen Blumengeschäfts nun eine Eisdiele ihre Heimat gefunden hat. „Luicella’s Ice Cream“ stellt köstliche Sorten in Handarbeit her, was man oben im hinteren Teil des Ladens beobachten kann.
Gott sei Dank gibt es sie noch, die ein oder andere Bar und Kneipe, die weder der Touri-Pöbel noch der Ausgeh-Abschaum für sich entdeckt hat. Es würde ihm dort auch nicht gefallen – wie etwa im Nachthafen. Zu wenig Alarm, denn hier pflegt man noch die Kunst der gegenseitigen Unterhaltung und des gemeinsamen Gesprächs. Ein Laden ohne Schnick-Schick, wo man gerne schnackt. Zu speziell auch die Musik, da hier weder Songs zum Mitgröhlen noch Schunkeln gespielt werden. Allenfalls zum lässig Herumstehen – obwohl man hier meist lieber sitzt. In gemütlichen Sitzecken, auf deren Polstern einst willige Damen und noch willigere Freier miteinander Bekanntschaft machten.
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