„Macht im Tod – Die Terracotta-Armee des ersten Kaisers von China“ – Unglücklicher Tiefschlag für das Museum für Völkerkunde Hamburg
Es gab eine Menge Tumult rund um die aktuelle Ausstellung «Macht im Tod – Die Terracotta-Armee des Ersten Kaisers von China», die Ende November im Museum für Völkerkunde Hamburg eröffnet worden war.
Schon kurz nach der Ausstellungseröffnung vermuteten chinesische Behörden, dass die Terracotta-Krieger nicht echt seien. Die zuständigen Behörden in Peking und Xi’an hatten nämlich weder eine Ausstellung in der Hansestadt, noch eine Ausfuhr von Tonkriegern aus dem Grab des ersten chinesischen Kaiser nach Deutschland genehmigt. Es musste sich also um illegale Kopien handeln. Es wurde eine Anzeige wegen Betruges gestellt.
Der Kulturmanager Roland Freyer wiederum, forderte Beweise dafür, dass die acht ausgestellten Tonkrieger nicht echt seien und erstatte Anzeige wegen Betruges. Das Hamburger Völkerkundemuseum seinerseits forderte Aufklärung durch das Leipziger Centre of Chinese Arts an Culture, dass die Ausstellung in Hamburg konzipiert hatte.
Letzte Woche gab man dann doch endlich zu, dass es sich bei den Tonkriegern nicht um Originale handle. „Liebe Besucher, wir machen Sie darauf aufmerksam, dass es sich bei den in der Ausstellung gezeigten Objekten um originalgetreue Kopien der Grabbeigaben aus der Ausgrabungsstätte in Xi’an handelt“ ließ das Leipziger Centre of Chinese Arts and Culture verlauten und versuchte sich mit folgender Aussage rauszureden: „Wir haben niemals den Begriff „Originale“ benutzt“, laut Vertrag habe es sich um authentische Scherbenfiguren aus Originalmaterial (Ton) gehandelt, die in Xi’an von chinesischen Partnern hergestellt und in Deutschland verzollt worden seien.
Nun besagt aber leider das deutsche Wörterbuch, dass echt, authentisch und original identische Wörter sind, was die Anschuldigungen natürlich verhärtete.
Letztendlich gab man auf Focus online am 12. 12. bekannt, dass die Ausstellung ab Mittwoch, dem 13. 12. geschlossen wurde.
Der Hamburger Museumsdirektor lehnt trotz des großen Skandals seinen Rücktritt ab. Man streitet nach wie vor über das Kleingedruckte in den Verträgen, um so den Schuldigen zu ermitteln. „Wir sind selber Opfer geworden. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Museum auf Fälschungen hereinfällt.“