Trabrennbahn Hamburg-Bahrenfeld – ein Stück Geschichte

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Seit 1880 messen sich Pferd und Reiter bei Trabrennen im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld. Angesichts der vielen Krisen verwundert es fast, dass sich auch heute noch Besucher am Pferdesport erfreuen können. Mit einer umfassenden Sanierung haben die Verantwortlichen die Zukunft gesichert.

Wechselhafte Geschichte: Zwischen Euphorie und Niedergang

Die Anfänge der Bahrenfelder Trabrennbahn im Bezirk Altona finden sich im Jahr 1880. Kurz zuvor hatte sich der Norddeutsche Renn- und Traber-Club gegründet, der rasch ein Areal für eine Wettkampfstätte fand und mit dem Bau begann. Die Hamburger Bürger nahmen das Angebot in großer Anzahl an, am ersten Renntag im Juni 1880 platzte die Rennbahn trotz hoher Eintrittspreise aus allen Nähten. Die Verantwortlichen sahen sich wenig später aber mit einer Krise konfrontiert, ein staatliches Verbot des Wettens machte das Finanzierungskonzept zunichte. Ab 1886, als der Kaiser das Verbot zurücknahm, erlebte die Rennbahn ihre Blütezeit. Der Club verpflichtete den berühmten Trainer Anthony Mills, welcher internationalen Glanz, beste Kontakte und moderne Trainingsmethoden nach Hamburg mitbrachte. Auch der Erste Weltkrieg konnte den Aufstieg des Vereins nicht aufhalten, zumal der Rennsport in der Weimarer Republik immer populärer wurde. Ein Großfeuer 1925 vernichtete die Anlage, dank finanzieller Reserven konnte die Rennbahn aber schnell wieder in Betrieb genommen werden. Bombenangriffe gegen Ende des Zweiten Weltkriegs sowie die Nutzung durch britische Truppen zerstörten das Areal erneut. Erst ab 1953 konnten Interessierte wieder Rennen besuchen, in den folgenden zwanzig Jahren etablierte sich Hamburg-Bahrenfeld unter den deutschen Wettkampfstätten.

Modernisierung der Anlage 2009 und 2011: Erfolgreicher Neustart

Ein Umbau 1974 führte zum finanziellen Kollaps, die Verantwortlichen hatten sich verschätzt. Die Stadt übernahm das Gelände und verlangte von den Betreibern Pacht, welche sich an den Wettumsätzen orientierte. Die Veranstalter überzeugten mit innovativen Ideen, so organisierten sie jährlich das spektakuläre Ostermeeting und führten am Buß- und Bettag den Deutschland-Pokal als bedeutendes Rennen ein. Der Große Preis von Hamburg als weitere Veranstaltung zählte zu den wichtigsten Wettkämpfen Europas. Höhere Einnahmen bedeuteten aber auch eine höhere Pacht, dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen blieben zunächst aus. Ab den 1990ern herrschte in Bahrenfeld wieder Krisenstimmung. Erst in den Jahren 2009 bis 2011 gelang der Befreiungsschlag, mit einer hohen Investitionssumme wurde das Gelände umfassend erneuert. Unter anderem fand ein Tribünenumbau statt, die Rennstrecke verkürzten die Verantwortlichen auf 1040 Meter. Zudem haben die Architekten das Gelände so konzipiert, dass sich die Rennbahn optimal für große Konzerte als zusätzliche Einnahmequelle eignet. Weitere Events wie der Weihnachtsfeierzauber locken zusätzlich auch Besucher im Winter nach Bahrenfeld.

Moderne Trabrennanlage: Hamburg-Bahrenfeld attraktiv wie nie

Heute gilt die Trabrennbahn in Hamburg-Bahrenfeld als eine der modernsten Anlagen Europas, die grundlegende Sanierung hat sich ausgezahlt. Die anderweitige Nutzung, zum Beispiel durch Konzerte, garantiert die Wirtschaftlichkeit. Die kritischen Zeiten, der weit über einhundert Jahren die Geschichte der Bahn prägten, dürfte damit endgültig überstanden sein.

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