Kunst und Köln – das ist nicht nur eine Alliteration. Auch wenn es mit der Kulturförderung derzeit eher schlecht aussieht, steht es um den Ausstellungsbestand gar nicht mal schlecht. Jetzt sorgt eine Schenkung aus dem Nachlass der berühmten Sammlerin Irene Ludwig für eine deutliche Konsolidierung des städtischen Kunstbesitzes.
Deutschlands bedeutendstes Kunstsammler-Ehepaar war zu Lebzeiten eine echte Ausnahmeerscheinung. Über 13.000 Werke hatten Peter und Irene Ludwig seit den 50er Jahren zusammengetragen. Jetzt gehen 528 Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Grafiken aus dem Nachlass als Schenkung in den Besitz der Stadt Köln und ihrer Museen über.
Die Schenkung ist an keinerlei Bedingung geknüpft. Lediglich ein Verkaufsverbot gehört dazu, sowie die Verpflichtung, die Werke in den jeweiligen Museen zu belassen. Kern ist eine Sammlung bedeutender russischer Avantgarde, der insgesamt rund 470 Werke umfasst. Das Ehepaar hatte die Arbeiten einst mit der Intention einer Dauerleihgaben für das Kölner Museum Ludwig gekauft. Weitere Exponate gehen an das Museum Schnütgen.
Die beiden Aachener Industriellen hatten das Kölner Museum, das bis heute ihren Namen trägt, im Jahr 1976 gegründet. 10 weitere Ludwig-Museen gibt es weltweit, darunter jeweils eins in Wien, Budapest und Peking. Den Wert der jetzigen Schenkung schätzt die Stadt Köln unter Vorbehalt auf über 300 Millionen Euro.
47 Werke aus ihrer Sammlung hat Irene Ludwig übrigens ihrer Heimatstadt Aachen vermacht. Auch diese sind aber längst als Dauerleihgaben im Ausstellungsfundus des Suermondt-Ludwig-Museums zu finden.
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