Das Stichwort Brammerfläche ist nun schon seit Monaten ein ständiger Begriff in den lokalen Medien. Nach dem Umzug der Bauwagengruppe „Zomia“ von Wilhelmsburg über den Holstenkamp (als Übergangslösung) hin zur Brammerfläche stand schnell fest: Lange dürfen die Bauwagenbewohner nicht bleiben. Stattdessen wurde ein Konzept von den Betreibern des Central Park und des Waagenbau zur Nutzung der Fläche vorgestellt und geschlossen von allen Bezirksparteien gelobt. Dieses Konzept beinhaltet Ideen für studentisches Wohnen, Flächen für Existenzgründer, soziale und kulturelle Angebote und Musikclubs. Die meisten Anwohner schienen zufrieden, der Senat stand hinter der Idee. Doch die Finanzbehörde macht nun einen Strich durch die Rechnung.
Alleinstellungsmerkmal des Konzeptes
Die Bezirksversammlung beschloss, dass die Fläche per Anhandgabe, also mit einem exklusiven Planungsverhandlungsrecht mit der Finanzbehörde, an die beiden Interessenten abgegeben werden solle. Dies lehnte die Finanzbehörde nun ab, weil für eine „direkte Vergabe ein Alleinstellungsmerkmal des Konzeptes notwendig“ wäre. Dieses könne die Finanzbehörde trotz „umfangreichen Ausführungen“ nicht erkennen.
Nun soll die Brammerfläche doch öffentlich ausgeschrieben werden. Was das heißt, ist klar: Laut Angaben der Finanzbehörde fließt der Kaufpreis zu 30 Prozent mit in die Verhandlungen ein. Mindestens – munkeln manche. Somit steht die Chance für die beiden Interessenten kurz vor dem Aus. „Ohne Anhandgabe keine Planungssicherheit, und ohne Sicherheit keine Investoren“, so Schierhorn (Betreiber des Waagenbau). „Bei einer öffentlichen Ausschreibung können wir finanziell wohl kaum mithalten.“ (Quelle: Hamburger Abendblatt, „“Central Park“-Betreiber von Finanzbehörde ausgebremst“, 17.07.2013)
Noch diesen Juli soll die Brammerfläche öffentlich ausgeschrieben werden. Die Betreiber des Central Park und des Waagenbau wollen sich in den nächsten Tagen noch einmal an die Finanzbehörde wenden, in der Hoffnung, die Ausschreibung abwenden zu können. Sollte dies nicht gelingen, wollen sie trotzdem daran teilnehmen.
Auch die Bauwagenbewohner hatten einst gehofft, die Brammerfläche als ihr Zuhause ansehen zu können
Bilder: Na Dine