Heute sieht man sie an den Füßen von Spitzensportlern, Hip-Hop-Stars und Fernsehmoderatoren: Sportschuhe von Adidas sind seit Jahren ein Must-have – früher für die Aschebahn, heute für den Laufsteg. Aber wo haben die trendigen Treter mit den drei Streifen ihren Ursprung? Im mittelfränkischen Herzogenaurach – dort begannen zwei Brüder Mitte der Zwanzigerjahre, in der Waschküche ihrer Mutter Sportschuhe herzustellen.
Maßgeschneidert für mehr Schnelligkeit
Das Besondere an den Turnschuhen von Adolf und Rudi Dassler war, dass sie passgenau für den Fuß des jeweiligen Trägers gefertigt wurden. Diese innovative Idee sprach sich schnell herum und führte zum Erfolg: Bereits bei der Olympiade 1928 kamen Adidas-Schuhe zum Einsatz, und bei den Olympischen Spielen 1936 gewann der Sprinter Jesse Owens vier Goldmedaillen – in Schuhen aus Herzogenaurach. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu Spannungen zwischen den Brüdern Dassler, was zur Folge hatte, dass Rudolf Dassler 1948 sein eigenes Unternehmen gründete: die Rudolf Dassler Schuhfabrik, die unter dem Markennamen Puma ebenfalls zu einem großen Player im Sportartikelbereich werden sollte.
Aus Adi Dassler wird „Adidas“
Im August 1949 gründete Adolf „Adi“ Dassler dann sein eigenes Unternehmen: Adidas. Der Name ist ein Akronym, bestehend aus dem Spitznamen „Adi“ und der ersten Silbe des Dassler-Nachnamens.
Den Durchbruch hatte die Marke dann endgültig, als beim „Wunder von Bern“ die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Adidas-Fußballschuhen mit auswechselbaren Stollen die Fußball-WM 1954 gewann. Neben dem Kerngeschäft mit den Sportschuhen bot Adidas in den Folgejahren nun auch andere Sportartikel wie Fußbälle, Trikots und Trainingsanzüge an – eine Produktschiene, die sich heute in Onlineangeboten wie zum Beispiel frontlineshop.com/adidas wiederfindet. Prominente Träger wie der „Kaiser“ Franz Beckenbauer waren es, die diese Produkte mit ihrem Image in Westdeutschland und Europa zum Erfolg machten.
Der Konzern heute
Seit den Siebzigern des letzten Jahrhunderts hat Adidas eine wechselvolle Geschichte hinter sich gebracht und dabei gleichzeitig einen Imagetransfer vom reinen Sportartikelhersteller zur Hip-Hop-Kultmarke hingelegt. Nach dem Tod von Gründer Adi Dassler im Jahr 1978 wurde der damalige Weltmarktführer bei Sportartikeln von der Familie weitergeführt und bekam wirtschaftliche Probleme. Nach dem Verkauf von Firmenanteilen an den französischen Unternehmer Bernard Tapie und dessen Insolvenz in den Neunzigern erfolgte nach dem Wechsel mehrerer Anteilseigentümer die Umwandlung in eine AG und der Gang an die Börse 1995. Danach folgten weitere Firmenübernahmen – und anderem die des Konkurrenten Reebok. Heute ist Adidas wieder einer der führenden Anbieter in den Bereichen Sportswear, Streetwear und Fashion.
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