Peter Zwegat hat mit seiner TV-Ratgebersendung „Raus aus den Schulden“ einer breiten Öffentlichkeit ein gesamt-gesellschaftliches Problem bewusst gemacht: die private Überschuldung in Deutschland. 2013 endete die letzte Staffel – was macht Zwegat heute?

Jahrelang erklärte er allwöchentlich einem Millionenpublikum, wie verschuldete Bürger wieder rauskommen aus ihrer Finanzmisere: Der Schuldnerberater Peter Zwegat sorgte mit seiner RTL-Doku-Soap dafür, dass große Bevölkerungsteile über die Vorteile einer professionellen Schuldenberatung aufgeklärt wurden. Mehr darüber gibt’s auch hier.

Der Zuschaueranteil von „Raus aus den Schulden“ lag bei bis zu 23 Prozent. Elf Staffeln mit insgesamt rund 130 Folgen strahlte der TV-Sender RTL zwischen 2007 und 2013 aus.

Zwegat berät in RTL-Sondersendungen weiter

Warum die Serie abgesetzt wurde, ist nicht bekannt. Womöglich aufgrund der sinkenden Quote, die zuletzt allerdings noch gute 16 Prozent betrug.

Derzeit ist jedenfalls keine weitere Staffel geplant – obwohl der hohe Verschuldungsgrad deutscher Haushalte in den vergangenen Jahren nicht abgenommen hat und das Thema zweifellos weiterhin massentauglich ist.

Womöglich hat sich Zwegat deshalb auch nicht komplett aus dem Rampenlicht verabschiedet: Noch 2014 erschienen Sondersendungen bei RTL, in denen der Schuldnerberater Tipps zur Baufinanzierung und Altersvorsorge gab.

Zwegat-Verein entwickelte ein Präventionshandbuch für junge Menschen

Vor allem ist Zwegat allerdings als Vorsitzender des Vereins Dienstleistungen für Arbeitnehmer und Betriebe (Dilab e.V.) beruflich aktiv, einer Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle im Berliner Bezirk Kreuzberg. Der Verein hat das Präventionshandbuch „Moneycare – pass auf dein Geld auf!“ entwickelt, dass zeigt, wie verschiedene Verträge gekündigt werden und sich vor allem an junge Leute richtet.

Nebenbei bleibt der studierte Sozialpädagoge Zwegat aufgrund seiner Bekanntheit und seiner Erfahrung – er war vor seiner TV-Karriere knapp 20 Jahre als Schuldnerberater in Berlin tätig – für die Medien ein gefragter Experte.

„SZ“ interviewt Zwegat

So interviewte ihn etwa die „Süddeutsche Zeitung“ zum Pisa-Finanztest 2014, an dem Deutschland nicht teilgenommen hat. In dem lesenswerten Interview kritisiert er, dass Schulden machen gesellschaftsfähig geworden sei, gleichzeitig aber die Bildungspolitik es verpasst, junge Menschen ausreichend über verantwortungsvollen Konsum aufzuklären.

Außerdem verrät Zwegat in dem SZ-Interview, wann er sich selbst erstmals höher verschuldet hat: erst nach Beginn seiner TV-Karriere – als er sich seinen ersten Neuwagen kaufte.