Weiterhin im Aufwärtstrend: Self-Publishing

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Früher war es die trotzige Tat von Einzeltätern, die keinen Verlag für ihr Werk fanden und es kurzerhand selbst veröffentlichten – heute, im digitalen Zeitalter, ist es fast schon ein Massenphänomen: das Self-Publishing.

Verkaufte Auflage: 400.000 Stück – der Autor: fast unbekannt

Self-Publisher erzielen zum Teil Auflagen von 80.000 bis 400.000 verkauften e-Books – aber bekannt sind sie nur unter den Lesern, die derzeit zu den zirka zehn Prozent plus gehören, die regelmäßig e-Books lesen. Zum Vergleich: Die Erstauflage eines gedruckten Buchs liegt in der Regel bei 5- bis 10.000 Exemplaren. Möglich wird dies durch das Novum des digitalen Buchs: Es liegt im Netz zum Kauf bereit, der Leser lädt es sich auf sein mobiles Endgerät und muss dazu nicht mal mehr das Haus verlassen. Bei der Wirtschaftlichkeit werden ebenfalls ganz neue Seiten aufgeschlagen: Der Autor erhält pro Exemplar 50 bis 70 Prozent des Verkaufserlöses nach Abzug der Mehrwertsteuer, und der (Online-)Händler den Rest. Verlage gehen bei dieser Rechnung komplett leer aus.

Verlage versuchen, den Trend aufzugreifen

Einige Verlage haben dieses Problem früher als andere erkannt und digitale Plattformen aus der Taufe gehoben, die beim Vertrieb sowohl digitaler als auch gedruckter Bücher helfen sollen. Es gibt sogar Anbieter, zum Beispiel dieser hier, die es ermöglichen, ein Buch gleichzeitig als e-Book, Hardcover und Paperback zu veröffentlichen. Auch bei der Autorensuche hat sich die Situation verändert: Musste ein Autor früher sein Skript mühsam den Verlagsagenten andienen, so sind es heute die Lektoren der Verlagshäuser, die im e-Book-Dickicht nach neuen Schriftstellertalenten suchen.

Wer sich mit dem digitalen Buchtrend zum Teil immer noch schwertut, sind die Buchhändler. Dabei könnten auch sie vom digitalen Buch profitieren. Zwar können Autoren heute ihre Werke digital am Handel vorbei verkaufen, aber es fehlt im Netz an einem zentralen Point of Sale: Diesen Platz kann der Buchhandel besetzen. Außerdem profitiert er davon, dass es wesentlich weniger Aufwand macht, ein digitales Buch zu verkaufen als ein gedrucktes – und der Handelsrabatt bleibt trotzdem derselbe.

Wenn er hier seine Chance verpasst, wird er im Buchmarkt immer mehr Boden an Amazon und Co verlieren – und so seine Existenz in der heutigen Form weiterhin gefährden.

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