Man staune, aber es gibt sie wirklich: Wildschweine in Berlin. Sie wühlen sich durch Gärten, machen sich über Mülltonnen her und verputzen alles, was ihnen vor den gefrässigen Rüssel kommt. Sie kennen kein Pardon.
Um tiefer in die Stadt zu gelangen, nutzen die Grunzer gerne die Grünflächen als Wanderwege. Und besonders in den Sommermonaten haben die Wildscheine das Bedürfnis, in die Stadt zu wandern, da in den städtischen Grünanlagen sehr leicht Futter zu finden ist.
Wildschweine in Berlin
Viele Tierliebhaber gehen davon aus, dass die armen Schweinchen Hunger haben, und füttern deshalb die Tiere. Aber vielmehr werden die Tiere durch das Füttern angelockt, da sie so leichtes Spiel haben, ihren ständigen Appetit zu stillen und sich nicht auf die erschwerliche Suche nach der nächsten Leckerei begeben müssen. Dadurch dringen die Tiere sogar bis in die Wohngebiete vor und an eine Rückkehr in den tiefen finsteren Wald ist nicht mehr zu denken.
Besitzer von Gärten begehen oft unbewusst den Fehler, ihre pflanzlichen Abfälle im Wald abzuladen. Dadurch werden aber nicht nur Ratten sondern auch Wildscheine angelockt, die sich schnell an die Fütterung gewöhnen. Dasselbe gilt auch für Parkanlagen, in denen oft Essensreste zurückgelassen werden.
Stadtschweine machen das ganze Jahr die Gegend unsicher
Die so genannten Stadtschweine, die sich in Rotten versammeln und für Angst und Schrecken sorgen, halten sich das ganze Jahr über in den Siedlungsgebieten auf. Jegliche Art von Fütterung von Seiten der Anwohner sorgt dafür, dass sich die Waldbewohner äußerst wohl in den Stadtgebieten fühlen.
Ein zuverlässiger Schutz in den Randgebieten ist das Anbringen von Zäunen, sodass die Tiere nicht mehr ungehindert an Komposthäufen und sonstige Futtermöglichkeiten herankommen. Abfalltonnen sollten ebenfalls gut vor den alles verschliegenden Waldbewohnern geschützt werden und das Füttern per Hand sollte auch tunlichst unterlassen bleiben, da die Tiere so nur die Scheu vor Menschen verlieren.
Zusammentreffen von Mensch und Wildschwein
Sogar bis auf Spielplätze dringen Bachen mit ihrem niedlichen Nachwuchs vor, und Kinder schätzen die Lage oftmals falsch ein und wollen die kleinen Schweinebabys knuddeln und herzen. Dadurch kann es durchaus zu Komplikationen mit der ihren Nachwuchs behütenden Wildscheinmutter kommen.
Das Füttern von Wildtieren ist übrigens generell verboten und nach dem Landesjagdgesetz kann dafür eine Strafe von bis zu 5.000 Euro erfolgen.
Aber keine Sorge. Die Bewohner der hippen Bezirke Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Mitte werden wohl zunächst von der Schweineinvasion verschont bleiben. Aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.
Wildschweine gehören mittlerweile in den Randbezirken einfach dazu. Man sollte eben die im Artikel genannten Tipps befolgen (NICHT FÜTTERN!) und sich nicht über ein paar gefressene Blumenzwiebeln ärgern… dann klappt das Zusammenleben schon irgendwie.