Dass Köln bis in die 80er Jahre hinein Deutschlands Jazz-Zentrum Nummer 1 war, mag außerhalb der Szene eher unbekannt sein. Ein eintägiges Festival trägt seit vergangenem Jahr dazu bei, nicht nur an die einstige Vormachtstellung zu erinnern, sondern auch auf die weiterhin relevante Rolle von Jazzmusikern aus Köln aufmerksam zu machen.
Für die Saxophonistin Angelika Niescier war ein Besuch des seit 2008 bestehenden New Yorker Winter-Jazzfestes offenbar so beeindruckend ausgefallen, dass sie spontan beschloss, ein ähnliches Event in ihrer Heimatstadt zu etablieren. Gemeinsam mit der Initiative Kölner Jazz Haus e.V. war der Plan schnell in die Tat umgesetzt und ein neues Festival geboren.
Am 13. Januar 2012 fand das Kölner Winterjazz-Festival zum ersten Mal statt, und der Erfolg gab den Veranstaltern recht. Am 4. Januar, also zehn Tage vor der Cologne Music Week, wird sich das auf einen Abend reduzierte Event erneut beweisen. Zentrum ist wieder der Stadtgarten. Hinzu kommen als Locations die Bar „Zum scheuen Reh“ und das „Zimmermann’s“.
Insgesamt treten ab 18.30 Uhr 15. Kölner Jazzbands auf – eine deutliche Steigerung zum Vorjahr. Zu sehen und hören gibt es unter anderem Caroline Thon und ihre Quintett, hochgelobt von Robin Eubanks, seines Zeichens einer der wichtigsten Posaunisten im Gegenwartsjazz.
Interessant auch das Singer/Songwriter-Duo Tom und Jenny, die bereits ihr zweites Album präsentieren, oder auch das Ensemble „Die japanische Angst“ mit einer bemerkenswerten Kombination aus Gitarre und Posaune. Das gesamte Programm lässt sich online auf der Festivalhomepage einsehen und downloaden.
Werbung