Hamburg – die Hochburg der Werbung!
Uni-Gelände. Samstag Nacht. Party. Man steht mit einem einsamen Drink in einer Ecke herum und wird angesprochen: ,,Und, was studierste so?“ – ,,Kommunikationsdesign.“ Und spätestens hier gibt es nur zwei Möglichkeiten, was geantwortet wird, entweder: ,,Hä?“ oder aber: ,,Ah, ich auch. Wo denn?“
Kommunikationsdesign – die schicke Bezeichnung für Grafik-Design oder Gebrauchsgrafik. Hier in Hamburg wachsen die Privatschulen und Akademien wie Unkraut aus dem Boden und kaum einer kommt nach, die guten von den schlechten Pfänzlein auszusortieren. Da an der allgemeinen Fachhochschule die Voraussetzungen für diesen Studiengang einfach beinahe unüberwindbar hoch sind (es sei denn, man habe die Wow-Skulptur aus Klopapier, Mülltüten und Essensresten gebastelt und ihm den Namen ,,Kunst“ gegeben), sind die Privatschulen oftmals eine gute Alternative. Wenn man sich die richtige aussucht.
Da ich selber eine der gefühlten hunderttausenden bin, die an einer privaten Akademie studiert, kann ich aus Erfahrung sprechen. Die allermeisten Schulen sind allenfalls auf Profit aus, sprich: Dein Geld. Die Ausbildung lässt zu wünschen übrig und nach drei Jahren bist du eigentlich immer noch nicht viel klüger als vorher, kannst aber hervorragend basteln.
Hier in meiner Lieblingsstadt ist das besonders schlimm, da sie eben die Hochburg der Werbung ist, ist die Konkurrenz zwischen den Schulen natürlich besonders groß. Leider wird da auch oft nicht nach Talent geschaut, sondern vielmehr, ob du dir die Ausbildung leisten kannst.
Aber auch wenn es Wirtschaftsunternehmen sind, kann man sich die Schule aussuchen, die zu einem passt. Willst du mehr künstlerisch agieren? Oder ausschließlich Pixelschiebung betreiben? Gerade hier in Hamburg gibt es viele Schulen, die sich auf bestimmte Facetten dieses Bereichs spezialisiert haben. Beispielsweise Illustration, was für den gewitzten Zeichner vielleicht eine gute Wahl wäre. Wenn du die richtige Wahl getroffen hast, informiere dich nochmal bei Mitstudenten!
Die können dir nämlich am besten erzählen, ob die Ausbildung ihr Geld wert ist oder du dich lieber noch weiter umschaust. Das ist besonders wichtig, da du pro Semester richtig viel Geld bezahlst.
Und das allerwichtigste: Hier in der Hansestadt musst du dich durchboxen. Zeig, wer du bist und sei du selbst, das ist besonders wichtig, da hier die Grafiker wie Massenware aus den Schulen schießen. Wenn du deinen eigenen Stil bewahren und weiter entwickeln kannst, plus eigene gute, kreative Projekte einbringst, dann hast du gute Chancen, hier in einer Agentur einen Job zu bekommen, der zu schlecht bezahlt wird und dich wahnsinnig machen wird 🙂 . Aber spätestens hier weißt du dann, ob du ein guter Grafiker bist oder nicht, denn ein guter hat Visionen und kein Geld 😉 .