Besonders erfreut konnte man in jüngster Vergangenheit registrieren, dass auch mehr für die Künstlerszene in München getan wird. Die horrenden Preise für Immobilien in München schreckten selbst lokale Künstler von der bayrischen Landeshauptstadt ab und ließ sie anderorts nach Alternativen schauen.
Doch jetzt wurde eigens für Künstler ein Wohnprojekt fertiggestellt, in dem 15 Wohnungen neu zur freien Verfügung stehen. Das zentrumsnahe Areal in der Stollbergstraße 7b hatte im Mai 2006 seine Zustimmung in zuständigen Gremien bekommen und im Auftrag des Kommunalreferates wurde es dann errichtet. Jede der Wohneinheiten besteht aus einer Wohnküche, einer Schlafnische sowie Dusche/WC. Kleine Terrassen und die Gestaltung des Innenhofes runden das Ambiente des Wohnprojektes ab, so dass sich Künstler nach dem Umzug in die Drei- bis Viergeschosser äußerst wohl fühlen. Möglicherweise entsteht hier dann eine völlig neue Künstlerkolonie, wie sie ihre Vorbilder im 19. Jahrhundert haben.
Gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren München und seine Vororte für Künstler äußerst attraktiv. Man schloss sich zu Künstlerkolonien zusammen, wo gemeinsames Arbeiten im Vordergrund stand. Berühmtes Beispiel hierfür ist die Dachauer Künstlerkolonie, die sich dank des von der Stadt zur Verfügung gestellten Wohnraumes rasch entwickelte und Künstler wie Carl Spitzweg eine Heimat gab. Bis zur heutigen Zeit ist der Ort der Kunst noch immer verbunden geblieben, auch wenn Dachau vom Schatten des Konzentrationslagers dauerhaft überschattet sein wird. Mit den neuen Wohnungen für die Künstler hat München den Anspruch unterstrichen, auch in Zukunft ein Ort der Kunst zu sein.
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