Dem Morgenstern sind sie ganz sicher nicht gefolgt, als es sie nach Köln trieb, denn da war von ihnen schon lange nicht mehr allzu viel übrig. Doch als die Gebeine der heiligen drei Könige 1164 an den Rhein gebracht wurden, war das historisch ein echter Wendepunkt, denn hier begann der Bau des Doms und der Wachstum der Stadt selber. Ein neues Buch erforscht jetzt die Hintergründe.
Es ist schon eine feierliche Angelegenheit, wenn einmal im Jahr der Dreikönigenschrein geöffnet wird. Zu sehen gibt es lediglich drei Schädel mit goldenen Kronen und ein eben solches Gitter mit den Namen der sagenumwobenen Herrscher, die es einst nach Bethlehem gezogen haben soll. Doch gehören die Gebeine wirklich zu den biblischen Gestalten?
Diese und andere Fragen stellt sich Autor und Fernsehjournalist Martin Papirowski in seinem aktuellen Buch „Die Heiligen Drei Könige“. Gleich zu Beginn beschäftigt er sich mit der ersten pathologischen Untersuchungen der Schädel im Jahr 1864 und kann dabei erstaunliche Ergebnisse dokumentieren.
Ausgiebig beleuchtet der Autor die Legende der Könige, ihren Weg nach Köln und schließlich ihren Einfluss auf den Bau des Doms. Mit diesem hatte er sich bereits zuvor umfassend in den beiden Büchern „Der Dom von Köln“ und „Giganten der Gotik“ auseinander gesetzt. Papirowski weiß also, wovon er spricht.
Leicht zu lesen, informativ und unterhaltsam zugleich bietet der reich bebilderte zweisprachige Band jede Menge Einblicke in sein Thema und reist fachkundig durch die Jahrhunderte. Begleitend gibt es eine 43-minütige DVD, auf der das Thema zusätzlich noch in Bewegtbildern vorgestellt wird.
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Martin Papirowski:
Die Heiligen Drei Könige – The Three Magi
zweisprachig, Deutsch und Englisch
96 Seiten, 114 Abbildungen
Festeinband, 22 x 24 cm
inklusive DVD, Laufzeit ca. 43 Minuten
ISBN 978-3-8321-9452-9
19,95 EUR